Deutschland
Bewaffneter Syrer (41) zündet Häuser an und rast in Geschäfte: 31 Verletzte
29.09.2024Ein bewaffneter Syrer (41) sorgte für einen Großeinsatz in Deutschland.
31 Verletzte haben zwei Brände in zwei Mehrfamilienhäusern in Essen im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen am späten Samstagnachmittag gefordert, darunter acht Kinder. Ein 41-Jähriger wurde bereits als Verdächtiger festgenommen. Er soll wenige Minuten später einen Lieferwagen in zwei Geschäfte gesteuert haben. Wie der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen am Sonntag mitteilte, hätten sich die mutmaßlichen Brandstiftungen gezielt gegen zwei Familien gerichtet.
Der Mann werde der schweren Brandstiftung und des versuchten Mordes verdächtigt und soll im Laufe des heutigen Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. Sein Motiv sei noch unklar. Derzeit liefen Hintergrund-Recherchen zum Umfeld des 41-jährigen Syrers und Zeugenvernehmungen, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Nach Angaben der Feuerwehr wurden zwölf Menschen beim ersten Brand verletzt, 19 beim zweiten kurz darauf. Beim ersten Feuer wurden acht Kinder schwer verletzt, darunter zwei kleine Kinder, die sich lebensgefährliche Verletzungen zuzogen. Nach vorläufigen Informationen seien sie zwei und vier Jahre alt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bei dem anderen Feuer seien elf Menschen schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden. Alle Verletzungen seien durch Brandrauch entstanden. Die beiden kleinen Kinder kamen in Spezialkliniken. Alle Verletzten seien zur Behandlung in Krankenhäuser gekommen.
Großeinsatz
Die Brände brachen den Angaben zufolge kurz nacheinander um kurz nach 17.00 Uhr in zwei Mehrfamilienhäusern in den Stadtteilen Altenessen und Stoppenberg aus. Die Feuerwehr brachte die Menschen aus den Häusern teils über Leitern in Sicherheit, weil die Treppenhäuser durch das Feuer nicht mehr passierbar waren. Vor dem Eintreffen der Rettungskräfte hatten Nachbarn an einem der Häuser schon Bauleitern an die Wand gestellt. Diese seien aber zu kurz gewesen, sagte der Feuerwehrsprecher. "Das hat aber dazu geführt, dass, als wir ankamen, schon Leute an den Fenstern hingen, Kinder rausgehalten haben." Die Lage sei "dramatisch" gewesen. Die Feuerwehrleute hätten dann zunächst ein Sprungpolster ausgebreitet, das aber nicht zum Einsatz gekommen sei.
In der Spitze seien rund 160 Einsatzkräfte beteiligt gewesen. Zwei große Brände, die parallel bekämpft werden müssen, seien auch für eine große Stadt wie Essen eine Herausforderung. Der Einsatz habe etwa eineinhalb Stunden gedauert.
Der 41 Jahre alte Festgenommene wird auch verdächtigt, mit einem Lieferwagen in zwei Geschäfte im Stadtteil Katernberg gefahren zu sein. Dabei wurde laut Polizei niemand verletzt. Ob die beiden Läden zum Tatzeitpunkt geschlossen waren, war laut dem Polizeisprecher zunächst unklar. In der Nähe dieser beiden Läden sei der Mann festgenommen worden.
Zu Berichten, wonach der Mann auch jemanden mit einem Messer und einer Machete bedroht habe, wollte der Sprecher nichts sagen. In dem Zusammenhang würden derzeit Videos aus den sozialen Netzwerken ausgewertet. "Die werden aktuell gesichtet und geprüft, inwiefern die mit der Tat zusammenhängen, inwiefern das der Tatverdächtige ist und was genau die Hintergründe sind", sagte der Sprecher.