Die Schulen und Geschäfte in der nordsyrischen Stadt öffneten wieder.
Nach der Verlängerung der Feuerpause in Aleppo sind am Samstag zahlreiche vor Luftangriffen und Kämpfen geflohene Bewohner in die syrische Stadt zurückgekehrt. Mehrere Familien begaben sich wieder in ihre Häuser in den von Rebellen kontrollierten Stadtvierteln, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete. Auch die Schulen und Geschäfte öffneten wieder.
Ruhe eingekehrt
"Ich habe mich entschieden mit meiner Familie zurückzukehren, nachdem mir Angehörige versichert haben, dass wieder Ruhe eingekehrt ist", sagte Abu Mohammad, ein Vater von sechs Kindern aus dem Stadtviertel Kallasseh. "Wir sind geflohen, weil es hier Massaker gab, die Luftangriffe waren unglaublich." Er hoffe, nicht erneut fliehen zu müssen, fügte er hinzu. Ein Lehrer im Stadtteil Shaar sagte, fast alle Schüler seien zum Unterricht zurückgekehrt.
Verstärkte Angriffe
Die von den Rebellen kontrollierten Viertel im Osten von Aleppo waren vor der Vereinbarung über die Feuerpause verstärkt von der syrischen Luftwaffe angegriffen worden. Zwischen dem 22. April und dem 5. Mai wurden dabei mehr als 280 Zivilisten getötet. Auf Druck der USA und Russlands stimmte die syrische Armee schließlich einer zweitägigen Feuerpause in Aleppo und der gleichnamigen Provinz zu. Sie sollte zunächst bis Freitag um Mitternacht gelten und wurde nun um 72 Stunden verlängert.
Kämpfe trotz Waffenruhe
Die Gewalt in Aleppo hatte die Sorge genährt, dass die am 27. Februar in Kraft getretene Waffenruhe für ganz Syrien vollends scheitern könnte. Von der von den USA und Russland vermittelten landesweiten Waffenruhe sind nur Jihadistengruppen wie der Islamische Staat (IS) ausgenommen. Trotz der Waffenruhe wurde auch am Samstag in den Regionen Deir al-Zor (Deir Ezzor), Damaskus, Homs und Daraa gekämpft.