US-Präsident Joe Biden könnte Insidern zufolge nach seinem vielfach als enttäuschend aufgenommenen Rededuell mit Donald Trump den direkten Kontakt zu Wählern und Journalisten suchen.
Ziel sei es, die Demokraten zu beruhigen, wie zwei an der Planung vertraute Personen erklärten. Angedacht seien Bürgerversammlungen, Einzelinterviews mit Journalisten oder eine Pressekonferenz. Experten begrüßten die Pläne.
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"Es wäre großartig, Präsident Biden in den nächsten Wochen mehrere Pressekonferenzen abhalten zu sehen", sagte Jennifer Holdsworth, eine demokratische Strategin. "Dann könnte eine starke Rede auf dem Parteitag dazu beitragen, etwaige verbleibende Zweifel bei den Wählern auszuräumen."
Das Präsidialamt und Bidens Wahlkampfteam haben Einzelinterviews im Fernsehen eingeschränkt. Seit seiner Amtseinführung gewährten sie auch keine Interviews mit großen Printmedien und Nachrichtenagenturen wie der "New York Times", der "Washington Post", dem "Wall Street Journal" oder der Nachrichtenagentur Reuters. Insidern zufolge gehen Bidens Mitarbeiter nun davon aus, dass diese Vorgehensweise zumindest kurzfristig nicht mehr haltbar ist. "Diskussionen über Einzelinterviews sind im Gange", sagte einer der Insider. Es sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden.
Forderungen aus Wahlkampf auszusteigen
Biden sieht sich nach dem Duell am Donnerstagabend (Ortszeit US-Ostküste; Nacht auf Freitag MESZ) mit dem Republikaner Trump innerhalb der Demokraten mit Forderungen konfrontiert, aus dem Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl am 5. November auszusteigen. Der 81-Jährige lehnt dies ab, auch führende Demokraten wiesen dies am Sonntag zurück. Mitte Juli findet der Parteitag der Republikaner um Trump statt. Es wird erwartet, dass sie Bidens Befähigung zum Amt in den Vordergrund stellen werden.