Affäre mit Praktikantin
Clinton lässt mit Lewinsky-Sager aufhorchen
05.06.2018
Der frühere US-Präsident würde auch in Zeiten von #MeToo wieder genauso handeln.
Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat einen Kommentar zu seiner Affäre mit Praktikantin Monica Lewinsky und der #MeToo-Bewegung klargestellt. Er habe sich damals sowohl bei Lewinsky als auch bei seiner Familie entschuldigt, sagte Clinton am Montag in New York.
Zuvor hatten seine Äußerungen gegenüber dem TV-Sender NBC teils den Eindruck erweckt, dass er sich damals nicht entschuldigte und auch keine Reue für sein Verhalten zeigte. "Ich lebe jeden Tag damit", sagte Clinton nun.
Unterstützer von #MeToo
"Ich unterstütze die #MeToo-Bewegung und halte sie für lang überfällig", stellte der 71-Jährige zudem klar. Mit Entscheidungen während seiner Amtszeit (1993 bis 2001) habe er auch im Sinne der Bewegung gehandelt, die im Herbst mit Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe gegen Filmproduzent Harvey Weinstein ins Rollen kam. Clinton hatte bei NBC gesagt, dass er sich auch zu heutigen Zeiten von #MeToo nicht anders in seiner Affäre verhalten hätte.
Die Affäre mit der Praktikantin Lewinsky hatte Clinton 1999 an den Rand der Amtsenthebung gebracht. Zunächst leugnete er das Verhältnis unter Eid. Erst als die Beweise erdrückend wurden, gab er die Affäre zu. Nach einem Amtsenthebungsverfahren sprach ihn der Senat von den Vorwürfen des Meineides und der Behinderung der Justiz frei.