Neues Tonband zu Pakistan

Bin Laden fordert Hilfe für Flutopfer

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Über die angeblich in Europa geplanten Anschläge verlor er kein Wort.

Terroristenanführer Osama bin Laden hat die Muslime in aller Welt aufgerufen, den Opfern der Flutkatastrophe in Pakistan zu helfen. Über die angeblich in Europa geplanten Anschläge des Al-Kaida-Netzwerkes verliert er in diesem Tonband, das am Montag auf Islamisten-Websites auftauchte, kein Wort. Die Audio-Botschaft wurde nach Angaben derjenigen, die sie produziert hatten, im islamischen Monat Shawal aufgenommen, das heißt, irgendwann nach dem 9. September.

Echtheit nicht bestätigt

Die Stimme auf dem Tonband klingt genauso wie die Stimme des Al-Kaida-Anführers in früheren Videos. Eine unabhängige Bestätigung dafür, dass die Aufnahme echt ist, gibt es jedoch nicht.

Von Bin Laden war erst in der vergangenen Woche eine Audio-Botschaft aufgetaucht, in der er über die Überschwemmungen in Pakistan und die Folgen des Klimawandels spricht. Dieses erste Tonband war auf den islamischen Monat Ramadan datiert, der im August begonnen hatte.

Seltsame Botschaft am Ende

Merkwürdig ist an der neuen Audio-Botschaft nicht ihr Inhalt, sondern ein Satz, der von den Produzenten des Tonbandes ans Ende gestellt wurde: "Wer wird Wafaa Constantine und Camilia Shehata zur Seite stehen?" Dieser Satz spielt auf die Konflikte zwischen radikalen Muslimen und Christen in Ägypten an.

Wafaa Constantine, die Ehefrau eines koptisch-orthodoxen Priesters, hatte 2004 ihren Mann verlassen und wollte angeblich zum Islam konvertieren oder hatte dies schon getan. Sie wurde später von der Polizei gefunden und der Kirche "übergeben". Die ägyptische Priestergattin Camilia Shehata hatte im vergangenen Juli, möglicherweise nach einem Ehestreit, ihr Haus in Oberägypten verlassen. Das Gerücht, dass auch sie zum Islam konvertiert sein soll, machte die Runde. Wenige Tage später tauchte ein Video von Shehata auf, in dem sie erklärte, dieses Gerücht sei falsch. Islamisten behaupteten später, die Frau auf dem Video sei gar nicht Shehata. Der Fall löste Demonstrationen von koptischen Christen und Muslimen aus.

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