Sicherheitskräfte schossen mit Gummigeschossen und scharfer Munition.
Bei der blutigen Niederschlagung von Protesten in Syrien sind am Freitag nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe mindestens 37 Menschen getötet worden. Die Sicherheitskräfte hätten mit Tränengasgranaten und scharfer Munition auf friedliche Demonstranten geschossen, sagte der Präsident der "Nationalen Organisation für Menschenrechte", Ammar Kurabi, am Samstag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Er legte eine Liste mit den Namen von 30 Menschen vor, die bei Protesten in der Stadt Daraa (Deraa) im Süden des Landes getötet wurden.
Demonstration brutal aufgelöst
Zudem sei in der Stadt Homs 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus eine Demonstration nahe der Großen Moschee unter Einsatz von scharfer Munition aufgelöst worden, sagte Kurabi. Dabei seien drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Auch in Harasta und Duma nordöstlich von Damaskus seien insgesamt vier Menschen getötet worden. "Es handelt sich um eine krasse Verletzung der Rechte und Freiheiten", sagte Kurabi und forderte die syrischen Behörden auf, statt auf Repression auf einen Dialog zu setzen.
Nach Darstellung der amtlichen Nachrichtenagentur SANA kam es nach dem Freitagsgebet in Daraa zu Ausschreitungen, bei denen 19 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet und 75 weitere verletzt wurden. "Bewaffnete Gruppen" hätten mit scharfer Munition auf die Polizei geschossen, berichtete die Agentur unter Berufung auf das Innenministerium. In Harasta hätten "vermummte Männer auf Motorrädern" und "bewaffnete Banden" wahllos auf die Bürger und die Polizei geschossen und Polizeiautos in Brand gesteckt.