Acht weitere UN-Blauhelme verletzt - Hintergründe unklar
Ein UNO-Blauhelmsoldat aus Ruanda hat am Samstag in der Zentralafrikanischen Republik vier seiner Kameraden erschossen und acht weitere verletzt. "Ein ruandischer Soldat hat seine Waffe genommen und auf seine Kameraden geschossen, bevor er selbst erschossen wurde", hieß es bei der UN-Mission für Zentralafrika (MINUSCA) in Bangui.
Es sei der erste derartige Vorfall bei der Mission. Die Gründe für die Schüsse des Ruanders waren zunächst unklar.
Der UNO-Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik umfasst derzeit 10.800 Soldaten mit Einheiten unter anderem aus Ruanda, Äquatorialguinea, Burundi, Gabun, Kamerun, dem Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, Marokko, Senegal, Pakistan und Indonesien. Hinzu kommen die Soldaten der französischen Einheit Sangaris, die Ende 2013 mit dem Auftrag in dem Land stationiert wurden, die Massaker zwischen Christen und Muslimen zu beenden.
Das muslimische Rebellenbündnis Seleka (Allianz) hatte im März 2013 den damaligen Staatschef Francois Bozize gestürzt. Der Putsch zog das Land im Herzen Afrikas in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen. Nach der Intervention Frankreichs in seiner ehemaligen Kolonie folgte im September 2014 dann der UN-Blauhelmeinsatz in dem krisengeschüttelten Staat.
An der EU-Beratermission EUMAM RCA, die eng mit der MINUSCA zusammenarbeitet, sind auch vier österreichische Militärberater beteiligt