Deutschland will mit einer Video-Kampagne Flüchtlinge davon abhalten zu flüchten.
Neben Syrern stellen Afghanen wohl die größte Bevölkerungsgruppe der Flüchtlinge dar. Auf der Suche nach einem besseren Leben kommen sie zu Tausenden nach Europa, doch der Widerstand der Aufnahmeländer beginnt sich zu formieren. Deutschland versucht jetzt auf eine unkonventionelle Art und Weise, die Flüchtlingsströme aus Afghanistan einzudämmen – mit „Bleib-zu-Hause“-Videos.
Kampagne kostet 250.000 Euro
Die Videos sind Teil einer Kampagne, die das Auswärtige Amt in Afghanistan diese Woche startete. Afghanische Sportler, Prominente und Bürger erklären, warum sie eben NICHT aus Afghanistan flüchten, sondern im Land bleiben. Damit sollen die reisewilligen Afghanen überzeugt werden, doch im Land zu bleiben und nicht das Weite zu suchen. Die Wirkung der Filmchen darf an dieser Stelle bezweifelt werden.
Grünen-Außenexperte Omid Nouripour (40) gegenüber BILD: „Das Geld für die Spots sollte man lieber dafür verwenden, dass die Afghanen wieder an ihren Staat glauben. Das geht nicht mit Durchhalteparolen. Das geht nur mit Sicherheit und wirtschaftlichen Chancen.“
Außenminister skeptisch
Auch Außenminister de Maizere ist skeptisch. Wenn jemand, der "mit sehr viel Geld der westlichen Weltgemeinschaft" zum ersten Mal seit vielen Jahren eine gute Ausbildung bekommen habe, seine Heimat verlasse, dann "ist es auch ein Verrat an der Zukunft Afghanistans", sagte er vor einiger Zeit in Kabul. Er will die Afghanen rigoros abschieben. „Sie haben als Flüchtlinge bei uns in der Regel keine Perspektive und werden dringend in ihrer Heimat gebraucht.“ , so der Minister gegenüber BILD.