Keine Gnade für Raif Badawai. Dem Blogger drohen neue Schläge.
Raif Badawi (31) , ein saudischer Blogger, nannte Muslime, Christen, Juden und Atheisten "gleichwertig". Ein Unding in den Augen des Saudi-Regimes, das ihn zu zehn Jahren Haft und 1.000 Stockschlägen auf Rücken und Beine verurteilte. Vor wenigen Tagen keimte etwas Hoffnung auf, denn der Vollzug der Strafe wurde ausgesetzt.
Jetzt der Schock: man wartete nur, bis Raif wieder so fit ist, dass man ihn erneut auspeitschen kann. Am Freitag werden dem Blogger wieder 50 Stockschläge verpasst - direkt nach dem Freitagsgebet in aller Öffentlichkeit.
Amnesty-Vertreter Said Boumedouha bezeichnete es als "makaber" und "empörend", dass sich die saudische Justiz so um eine Heilung von Badawis Wunden bemühe, "damit er diese brutale Bestrafung immer wieder ertragen kann". Er wies darauf hin, dass Badawis Leben immer noch "in unmittelbarer Gefahr" sei.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bezeichnete die Aussetzung der Auspeitschung als "wichtig", kündigte aber weiteren Druck an. "Wir lassen nicht locker", sagte er. Er drängte in einem Telefonat mit dem saudischen Vize-Außenminister Abdulaziz bin Abdullah bin Abdulaziz Al Saud darauf, dass Badawi begnadigt werde.