Mehrere Tote
Blutige Kämpfe in der Ost-Ukraine
17.04.2014
Plus: Putin räumt russiche Truppenpräsenz während Referendum auf Krim ein.
Die ukrainischen Sicherheitsbehörden haben am Donnerstag die Festnahme von zehn russischen Staatsangehörigen mit "Geheimdienst-Hintergrund" gemeldet. Eine Sprecherin des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU erklärte bei einer Pressekonferenz auf die Frage, wie stark die russische Beteiligung an der Krise in der Ukraine sei: "Wir haben zehn Russen, mit russischen Pässen, verhaftet". Alle Festgenommenen hätten Erfahrungen in der Geheimdienstarbeit, sagte die Sprecherin. Sie würden nun verhört.
Tote bei Kämpfe um Militärstützpunkt
Bei Kämpfen rund um einen Militärstützpunkt in der ostukrainischen Großstadt Mariupol sind drei pro-russische Separatisten getötet worden. Dies teilte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow Donnerstagfrüh auf Facebook mit. 13 Angreifer seien zudem verwundet worden, 63 konnten festgenommen worden, erklärte Awakow weiter. Unterdessen räumte Putin erstmal russische Turppenpräsen während des Referendums auf der Krim ein.
Laut früherer Medienberichte hatten rund 500 zum Teil maskierte prorussische Aktivisten am Mittwochabend die Kaserne umstellt und die Soldaten aufgefordert, alle Waffen auszuhändigen. Ein Einsatzfahrzeug soll in Flammen aufgegangen sein. Schüsse hätten auch zwei nahe Wohnungen getroffen. Die Anrainer seien aus Angst vor austretendem Gas geflüchtet.
Die Hafenstadt Mariupol mit mehr als 450.000 Einwohnern liegt nahe der russischen Grenze. In mehreren Orten der Ostukraine halten moskautreue Separatisten seit Tagen Verwaltungsgebäude besetzt. Sie fordern einen föderalen Staat mit weitgehenden Autonomierechten für das russisch geprägte Gebiet. Zahlreiche ukrainische Soldaten waren am Mittwoch zu den Separatisten übergelaufen.
Putin: Russiche Truppen zum Schutz der Menschen auf der Krim
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals eingeräumt, dass russische Truppen während des umstrittenen Referendums im März auf der Krim anwesend waren, bei dem der Anschluss der Schwarzmeerhalbinsel an Russland entschieden wurde.
"Hinter des Selbstverteidigungskräften standen natürlich unsere Militärs. Sie haben sich sehr korrekt verhalten, man musste die Menschen beschützen", sagte Putin am Donnerstag in Moskau in einer landesweit übertragenen Fernsehsendung.