Blutiger Anti-Terror-Einsatz

Tote und Verletzte in der Ukraine

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Erste Todesopfer bei Zusammenstößen in der Ostukraine. Militäreinsatz droht.

Eskalation in allen Großstädten in der Ostukraine: Am Sonntag versuchten Sicherheitskräfte der Übergangsregierung, die von prorussischen Söldnern besetzten Regierungsgebäude und Polizeistationen zu räumen. In Slawjansk kam es an einer Straßensperre zu Schusswechseln. Zumindest ein Mann wurde getötet, Dutzende schwerst verletzt.

Schutzschild. Vor der Polizeistation in Slawjansk bildeten Hunderte Zivilisten – viele von ihnen ältere Frauen – menschliche Schutzschilde um die besetzten Gebäude. Sie riefen: „Russland, Russland!“ Ähnlich die Lage auch in Charkiw, Donezk (siehe Grafik) und Jenakijewo, Heimatort des entmachteten und nach Russland geflohenen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch.

Tote und Verletzte in der Ukraine
© APA

Auch in Donezk stürmten prorussische Gruppen das Hauptquartier der Polizei, es kam zu Angriffen der bewaffneten Kämpfer auf Verwaltungsgebäude und zu Schusswechseln mit den Sicherheitskräften. Zumindest 50 Personen wurden bei Kämpfen verletzt.
Ukraine-Präsident Alexander Turtschinow kündigte einen „vollständigen Anti-Terror-Einsatz“ gemeinsam mit den Militärs an. Russland trage einen Krieg gegen die Ukraine aus und stifte weiter Unruhe im Osten des Landes, so Turtschinow.

Putins Söldner haben Kommando übernommen
Gipfel in Gefahr. Seit Wochen fordern die prorussischen Kräfte eine Angliederung der Region an Russland. Die Separatisten sind bewaffnet und bestens organisiert. Sie haben Funkgeräte, Kommandanten. Längst ist es ein offenes Geheimnis, dass es sich um russische Elitesoldaten handelt.

Die EU macht Putin für die Eskalation verantwortlich. Es ist fraglich, ob der für Donnerstag geplante Gipfel zwischen den USA, Russland, der Ukraine und der EU in Genf stattfinden wird.

Karl Wendl

Tote und Verletzte in der Ukraine
© APA/TZ ÖSTERREICH

Panikmache: Schweizer Armeechef ruft zur Kriegsvorsorge auf

„Ist der Mann übergeschnappt?“, wundern sich Schweizer Medien über ihren Armeechef André Blattmann. Der General rief in einem Interview die Schweizer zur Notfallvorsorge auf: „Es ist gut, wenn ihr ein paar Vorräte für den Notfall zu Hause habt. Auch Konservenbüchsen. Das hilft, ein paar Tage zu überbrücken“, sagte er im Hinblick auf die gesteigerte „Kriegsgefahr durch die Ukraine-Krise“. Er selbst horte 30 oder 40 Sechserpackungen Mineralwasser ohne Kohlensäure zu Hause: „Das entspricht rund 300 Litern.“

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