Nach einer Bluttat im Südtiroler Innichen mit drei Toten ist das Motiv des mutmaßlichen Täters weiter unklar gewesen, sagten Ermittler am Montag bei einer Pressekonferenz in Bozen
Verhandlungen mit dem 49-Jährigen, der in der Nacht auf Sonntag seinen pflegebedürftigen 90-jährigen Vater und die 50-jährige Nachbarin erschossen haben soll, seien nicht möglich gewesen. Er hatte sich in einer Wohnung verschanzt, bei der Erstürmung richtete er die Waffe gegen sich selbst.
Als die Einsatzkräfte mit dem 49-Jährigen in Kontakt treten wollten, habe dieser nur mit Schüssen geantwortet, berichteten Südtiroler Medien. Von den Beamten selbst seien keine Schüsse abgegeben worden, wurde betont. Die Pistole, die der Schütze bei sich hatte, habe er legal besessen. Er soll zuletzt arbeitslos gewesen sein, davor aber als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma gearbeitet und zurückgezogen gelebt haben.
Die Wohnung wurde erst gegen 10.30 Uhr gestürmt, obwohl bereits Stunden zuvor die tödlichen Schüsse auf den Vater sowie die Nachbarin gefallen waren. Es sei nicht klar gewesen, ob sich der Mann alleine in der Dachgeschosswohnung des Mehrparteienhauses befinde oder gar Geiseln genommen habe, begründeten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag die Vorgehensweise. Die Bevölkerung während des Einsatzes gebeten, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Der mutmaßliche Täter soll seinen Vater in dessen Wohnung getötet haben. Als die Nachbarin vom Lärm aufgeschreckt vor ihre Wohnung getreten war, soll er auch sie - bei ihrem Versuch sich ins Gebäude zu retten - erschossen haben. Sonntagvormittag verübte er schließlich einen Suizidversuch, an dessen Folgen er am Abend im Bozner Krankenhaus verstarb.