Minen-Drama
Kumpel: Erste warme Mahlzeit seit Wochen
02.09.2010
Bei der Rettungsaktion in Chile hat man derweil mit einem großen Problem zu kämpfen.
Die Bohrung eines Rettungsschachtes für die 33 in einem chilenischen Bergwerk eingeschlossenen Kumpel ist am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Tiefe von nur 20 Metern unterbrochen worden. Grund seien Unregelmäßigkeiten im bisher durchbohrten Gestein, hieß es. Der leitende Ingenieur zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Probleme behoben werden können.
Rettung dauert drei bis vier Monate
"Wir werden das tun,
was wir festgelegt haben, und die Innenwände (des Bohrlochs) mit Zement
verschließen und die Bohrung dann wieder aufnehmen", sagte er.
Bis die seit fast vier Wochen wegen eines Steinschlags in 700 Metern Tiefe festsitzenden Kumpel durch den Schacht gerettet werden können, werden nach Angaben von Experten etwa drei bis vier Monate vergehen. So lange sollen die Männer durch ein striktes Beschäftigungsprogramm körperlich und geistig fit gehalten werden. Nahrung, Wasser, Medikamente, Kleidung, elektronische Spiele und Nachrichten ihrer Angehörigen erhalten sie durch enge Versorgungsröhren.
Erstmals warme Mahlzeit
Auf einem neuen Video sind die Bergleute
bei guter Gesundheit und zuversichtlich zu sehen. In der etwas mehr als
dreiminütigen Aufnahme wirken die 33 Männer im Vergleich zu einem ersten
Video aus der vergangenen Woche gestärkt und gut gelaunt. Die rund
dreiminütige Aufnahme wurde am Mittwoch von der Zeitung "El
Mercurio" veröffentlicht.
Während die Männer vor fast einer Woche noch unrasiert, verschmutzt und mit bloßen Oberkörpern in 700 Meter Tiefe in die Minikamera sahen, erscheinen sie nun rasiert, besser ernährt und tragen rote Hemden. In der Aufnahme ohne Ton winken sie in die Kamera und halten eine chilenische Flagge hoch. Am Mittwoch wurde ihnen auch erstmals eine warme Mahlzeit durch eine der engen Versorgungsröhren geschickt: Reis mit Faschiertem oder mit Huhn.
So sah die erste warme Mahlzeit aus / Foto: Reuters
Bisher hatten sie belegte Brote, Joghurt, Wasser und Spezialnahrung erhalten.