Massaker

Boko Haram tötet Schwangere bei Geburt

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Amnesty berichtet über verheerenden Angriff auf Baga Anfang Jänner.

Amnesty International hat der Islamistengruppe Boko Haram schwere Verbrechen während eines blutigen Angriffs auf die Stadt Baga im Nordosten von Nigeria vorgeworfen. Die Kämpfer hätten unter anderem eine Schwangere während der Entbindung erschossen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag unter Berufung auf einen Augenzeugen.

Hunderte Tote

Boko Haram hatte am 3. Jänner Baga und umliegende Ortschaften angegriffen und nach Einschätzung von Amnesty mehrere hundert Menschen ermordet. Die Organisation sprach von der "größten und zerstörerischsten Attacke", die Boko Haram je ausgeführt habe. Die vorsätzlichen Tötungen von Zivilisten und die Zerstörung ihres Eigentums seien "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit und verlangen eine Untersuchung", erklärte Amnesty. Boko Haram will in Teilen des Landes ein Kalifat errichten. Der Angriff vom Jänner galt offenbar zivilen Selbstverteidigungsmilizen, die das Militär im Kampf gegen die Gruppe unterstützen.

Satellitenbilder

Die Organisation veröffentlichte auch mehrere Satellitenbilder, bei denen es sich um Aufnahmen von Baga und Umgebung handeln soll. Amnesty schätzt, dass im Zuge der Angriffe mehr als 3700 Gebäude beschädigt oder komplett zerstört wurden. Örtliche Vertreter hatten bereits erklärt, dass Baga sowie mindestens 16 umliegende Siedlungen zerstört und 20.000 Menschen zur Flucht gezwungen worden seien.

Boko Haram
© oe24

(c) Amnesty International/ DigitalGlobe

In Nigeria finden Mitte Februar Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Die Welle der Gewalt durch Boko Haram wird auch als Versuch gewertet, diese Wahlen zu gefährden.

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