Nigeria

Boko Haram zerstörte 1.100 Schulen

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Die Islamisten sehen westliche BIldung als "Sünde" an.

Die Islamistengruppe Boko Haram hat nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit Jahresbeginn etwa 1.100 Schulen zerstört. Dabei handele es sich um Schulen in Boko-Haram-Hochburgen in Nigeria, Kamerun, dem Tschad und Niger, erklärte der UN-Gesandte für die zentralafrikanische Sahelzone, Toby Lanzer, am Montag nach einer Rundreise in der Region des Tschad-Sees.

"Bildung ist Sünde"

Boko Haram, was sich sinngemäß mit "westliche Bildung ist Sünde" übersetzen lässt, kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete die Gruppe bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen etwa 13.000 Menschen. In jüngster Zeit dehnte die Islamistengruppe ihre Angriffe auch auf Nigerias Nachbarländer aus.

Lanzer äußerte sich auch zu der Massenflucht, die die Gewalttaten von Boko Haram auslösten. Wegen der Attacken hätten in der Stadt Maiduguri im Nordosten Nigerias 1,6 Millionen Menschen Zuflucht gesucht, so dass dort die Einwohnerzahl auf 2,6 Millionen angestiegen sei. Insgesamt seien 2,6 Millionen Menschen wegen Boko Haram auf der Flucht, darunter 2,2 Millionen Nigerianer.

Laut Lanzer spielt der Konflikt mit Boko Haram derzeit bei dem Flüchtlingsandrang in Europa keine bedeutende Rolle. Dies könne sich aber durchaus ändern, wenn Gewalt und Armut in der Region weiter zunähmen, warnte der UN-Gesandte. Der seit Mai amtierende nigerianische Staatschef Muhammadu Buhari hat der Armee die Vorgabe gemacht, den Aufstand von Boko Haram bis Jahresende niederzuschlagen.
 

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