Wollten Grenze illegal überqueren

Bosnien wies 150 Migranten an serbischer Grenze ab

07.06.2020

Die Betroffenen hätten versucht, in der Nähe der nordostbosnischen Stadt Zvornik auf irreguläre Weise bosnisches Staatsgebiet zu betreten, fügte er hinzu. Die Grenzpolizei habe dies verhindert.

Zur Vollversion des Artikels
© symbolbild /screenshot(twitter)
Zur Vollversion des Artikels
Sarajevo. Die bosnische Grenzpolizei hat am Samstag rund 150 Geflüchtete an der Grenze zu Serbien abgewiesen. Dies berichtete das Nachrichtenportal "klix.ba" unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde. Die Betroffenen hätten versucht, in der Nähe der nordostbosnischen Stadt Zvornik auf irreguläre Weise bosnisches Staatsgebiet zu betreten, fügte er hinzu. Die Grenzpolizei habe dies verhindert.
 
Es war dies zum ersten Mal, dass bekannt wurde, dass die bosnische Grenzpolizei den Grenzübertritt einer größeren Zahl von Flüchtenden verhinderte, die aus Serbien kamen. Bosnien-Herzegowina liegt auf einer zunehmend frequentierten Nebenroute der sogenannten Balkan-Route, die von der Türkei und Griechenland über Serbien und Ungarn nach Westeuropa führt.
 
Aus Bosnien versuchen die Migranten, über die "grüne Grenze" ins EU-Land Kroatien zu gelangen, um von dort über Slowenien und Österreich in die Mitte Europas vorzustoßen. Die kroatische Polizei geht seit Jahren mit teilweise brutaler Härte gegen Menschen vor, die sie beim irregulären Grenzübertritt ertappt, und schiebt sie nach Bosnien zurück. Kroatien bestreitet die Vorwürfe, dabei ungesetzlich vorzugehen.
 
In Bosnien stecken derzeit rund 8.000 Flüchtlinge und Migranten fest, die trotz aller Schwierigkeiten immer wieder versuchen, nach Kroatien weiterzukommen. Bei der Bewachung der Grenzen hatte sich die bosnische Regierung in der Vergangenheit eher passiv gezeigt. Zuletzt ging sie aber, auch veranlasst durch die Corona-Pandemie, strikter gegen Migranten vor. Diese kamen in feste Lager weiter weg von der kroatischen Grenze. Polizisten hinderten außerdem Migranten daran, sich der kroatischen Grenze zu nähern.
Zur Vollversion des Artikels