Händler des Todes

Bouts Ehefrau will Thailand verklagen

22.11.2010

Alla Bout hat rechtliche Schritte gegen die Auslieferung ihres Mannes angekündigt.

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Die Ehefrau des von Thailand an die USA ausgelieferten mutmaßlichen russischen Waffenhändlers Viktor Bout hat gerichtliche Schritte angekündigt, um die Freilassung ihres Mannes zu erreichen. Sie werde Thailand verklagen, erklärte Alla Bout am Montag bei einer Pressekonferenz in Bangkok. Außerdem erklärte sie, Bout werde nicht im Gegenzug für strafmildernde Umstände Militärgeheimnisse an die US-Behörden weiterleiten.

Bout soll Details über russische Militärgeheimnisse wissen
Russische Experten nehmen an, dass Bout über Kenntnisse bezüglich russischer Militär- und Geheimdienstoperationen verfügt, die für Washington von Interesse sein könnten. Bout wurde 2008 bei einer gezielten US-Geheimdienst-Aktion in Bangkok festgenommen und Anfang vergangener Woche trotz massiver Proteste aus Moskau von Thailand an die USA ausgeliefert. Die USA werfen ihm unter anderem illegale Waffengeschäfte vor. So soll er von den 90er Jahren bis zu seiner Festnahme mit einer Flotte von Transportflugzeugen Waffen und andere militärische Ausrüstung in Konfliktregionen nach Afrika, Südamerika und den Nahen Osten geflogen.

Überdies soll er die Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) mit Waffen versorgt haben. Wegen illegaler Geschäfte in Sierra Leone verhängte der UN-Sicherheitsrat 2004 Reisebeschränkungen gegen Bout. Er hat die Vorwürfe abgestritten. Ihm droht im Falle einer Verurteilung in den USA eine lebenslange Freiheitsstrafe.

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