Um Schadenersatzforderungen klein zu halten, wollte Ölmulti BP Forscher schmieren. Die Wissenschaftler verweigerten die Mitarbeit.
Angesichts erwarteter Klagen wegen der Ölpest im Golf von Mexiko soll der britische BP-Konzern versucht haben, das Schweigen von Experten zu erkaufen. Hier habe ein Großunternehmen umfassend versucht, sich Stillschweigen zu sichern, sagte Cary Nelson vom Amerikanischen Verband der Professoren zu BBC.
Von BP angebotene Verträge verlangen von Wissenschaftlern, dass sie ihre Forschungen nicht veröffentlichen. Sie dürften über die enthaltenen Daten mindestens drei Jahre lang nicht sprechen – oder bis zu dem Zeitpunkt nicht, an dem die US-Regierung die Schadenersatzzahlungen wegen der Katastrophe festlege.
Kampf gegen Ölpest wird zwei Wochen behindert
Außerdem zwingt ein
aufziehender Tropensturm die Helfer im Golf von Mexiko, ihren Kampf gegen
die Ölpest vorerst zu stoppen. Der Einsatzleiter, Admiral Thad Allen,
ordnete in der Nacht zum Freitag den Abzug der meisten Schiffe und
Plattformen über dem ramponierten Bohrloch des BP-Konzerns an. Die Kappe,
die das Ölleck am Meeresboden seit einer Woche erfolgreich abdichtet, soll
verschlossen bleiben – auch wenn eine Beobachtung wegen des Sturms „Bonnie“
dann nicht möglich ist.
Das National Hurricane Center in Miami erwartet, dass der Tropensturm „Bonnie“ bis Sonntag im Ölpest-Gebiet eintrifft. Der Sturm erreicht Geschwindigkeiten von 65 km/h. Einsatzleiter Allen äußerte die Sorge, dass der Sturm den Kampf gegen die Ölpest um zwei Wochen zurückwerfen könnte.
Neben den Schiffen, die ausgelaufenes Öl einsammeln, wurde auch die Plattform abgezogen, von der aus der BP-Konzern die wichtigen Entlastungsbohrungen vornimmt.