Massen-Demo

Brasilien: Proteste gegen teure Fußball-WM

18.06.2013

200.000 Menschen auf der Straße. Größte Demo seit 20 Jahren.

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Bei den größten Protestaktionen in Brasilien seit 20 Jahren sind am Montag rund 200.000 Menschen durch die Straßen mehrerer großer Städte gezogen und haben ihren Ärger über Korruption, Polizeigewalt und schlecht arbeitende Verwaltungen Luft gemacht. Auslöser war eine Erhöhung der Bus-Fahrpreise Anfang des Monats.

Der Ärger der Menschen über die Milliarden-Ausgaben für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 schlägt auch in Wut und Gewalt um. Nach einer langen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs wächst in Brasilien die Unzufriedenheit mit der Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff.

Stark gestiegene Lebensmittelpreise
Die steigende Inflation und die zunehmende Gewalt beunruhigen viele Brasilianer. Brasiliens Wirtschaftswachstum lag im ersten Quartal 2013 nur noch bei 0,6 Prozent. Die Inflationsrate stieg hingegen bis Mai auf 6,5 Prozent, die Lebensmittelpreise stiegen sogar um 13 Prozent.

Protestaktionen, die teilweise über soziale Netzwerke organisiert wurden, gab es in mehr als einem halben Dutzend Städten, darunter in Sao Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte und Brasilia.

Bereits seit zwei Wochen kam es immer wieder zu Demonstrationen, die sich an der schwächelnden Wirtschaft, der steigenden Inflation und der zunehmenden Kriminalität entzündeten. Während die meisten eher den Charakter von Festivals hatten, warfen in Rio einige Demonstranten Steine auf die Polizisten, zündeten ein Auto an und randalierten an öffentlichen Gebäuden. Auch in der Hafenstadt Porto Alegre kam es zu Sachbeschädigungen.

Kritischer Zeitpunkt: Probespiele für Fußball-WM laufen
Die Proteste kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für das aufstrebende Schwellenland: Im nächsten Sommer ist Brasilien Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft. Derzeit laufen die zweiwöchigen Probespiele in den Fußballstadien. Der sogenannte Confederations-Cup droht von den Unruhen überschattet zu werden.

VIDEO: Unruhen vor Confederations-Cup





 
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