Der Oslo-Killer will nur dann über angebliche "Zellen Gleichgesinnter" sprechen.
Der inhaftierte norwegische Attentäter Anders Behring Breivik stellt für Aussagen über angebliche Mittäter Forderungen an die Polizei. "Es waren verschiedene Forderungen. Einige dieser Forderungen konnten wir ganz unmöglich erfüllen", sagte der Sprecher der Osloer Kriminalpolizei, Pal Hjort Kraby, am Dienstagabend in der Online-Ausgabe der Zeitung "Verdens Gang".
Weitere "Zellen"
Breivik hatte bei seinen zwei Anschlägen in Oslo und auf der Insel Utöya am Freitag mindestens 76 Menschen getötet. Bei Polizeiverhören und vor dem Haftrichter behauptete er, dass es zwei weitere "Zellen" von Gleichgesinnten gebe, mit denen er zusammengewirkt habe.
Forderungen
Nach unbestätigten Medienangaben soll der geständige Attentäter unter anderem Zugang zu einem eigenen Computer mit dem von ihm verfassten, 1.500 Seiten umfassenden "Manifest" sowie dem Online-Lexikon Wikipedia verlangt haben. Weiter hieß es, dass Breivik sich nur von ausländischen Psychiatern auf seine Zurechnungsfähigkeit untersuchen lassen wolle.
Breivik unter Drogen
Zuvor hatte der Anwalt Breviks erklärt, dass sein Mandant vor dem Attentat Drogen zu sich genommen hat. Breivik wollte für seinen Bluttat "stark, effizient und munter" sein.
Der 32-Jährige glaube, er befinde sich in einem Krieg, schilderte sein Anwalt Geir Lippestad. "Und wenn du in einem Krieg bist, kannst du Dinge wie diese machen", erläuterte er die Sicht seines Mandanten. Der Attentäter sei eine "sehr kalte Person". "Er hat kein Mitgefühl mit den Opfern gezeigt", sagte Lippestad. "Die ganze Sache deutet darauf hin, dass er geisteskrank ist." Diese Linie werde er vor Gericht verfolgen.