Anschlag
Brindisi: Verdächtiger wird vernommen
21.05.2012
Bei einem Bombenanschlagin Italien wurde eine Schülerin getötet.
Nach dem Bombenanschlag auf eine Berufsschule in der süditalienischen Stadt Brindisi mit einem Todesopfer und vier Verletzten sind Ermittlungen gegen einen Mann aufgenommen worden. Der Verdächtigte wurde von den Staatsanwälten vernommen, berichteten italienische Medien. Er galt als verschwunden, seine Wohnung sei durchsucht worden. Die Polizei habe seinen Bruder lang befragt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Montag. "Wir überprüfen sein Alibi", verlautete es aus Justizkreisen in Brindisi. Der Mann sei bisher nicht verhaftet worden.
Der mutmaßliche Täter soll mit Hilfe der Aufnahmen von Videoanlagen unweit der Schule identifiziert worden sein, berichteten italienische Medien am Montag. Er wurde wegen einer verletzten Hand erkannt. Bilder eines Mannes im Alter von 50 Jahren mit dunkler Jacke, heller Hose und Tennisschuhen, die aus den Aufnahmen der Videoanlagen stammen, waren am Montag von den italienischen Zeitungen veröffentlicht worden.
Am Montag fand in der Ortschaft Mesagne bei Brindisi das Begräbnis der getöteten Schülerin Melissa Bassi statt. An der Trauerzeremonie beteiligte sich auch der italienische Regierungschef Mario Monti, der frühzeitig den NATO-Gipfel in Chicago verlassen hatte, um am Begräbnis teilzunehmen. Begleitet wurde Monti von drei Ministern seines Kabinetts. Über 700 Menschen versammelten sich in der Kirche von Mesagne um den Vater des Opfers, Massimo Bassi. Die Mutter der getöteten Schülerin war nicht anwesend. Die schwer geschockte Frau war ins Spital eingeliefert worden, nachdem sie vom Tod ihrer Tochter erfahren hatte. Die Schulkolleginnen Melissas trugen weiße T-Shirts in Andenken an die getötete Freundin.
Über 4000 Menschen versammelten sich vor der Kirche in Mesagne und verfolgten die Trauerzeremonie auf Großbildschirmen. Das Begräbnis wurde vom Erzbischof von Brindisi, Rocco Talucci, zelebriert. Dieser hatte am Samstag den Täter zur Reue aufgerufen. "Unsere Gemeinschaft hat mit Stärke auf diesen gewaltsamen Angriff reagiert", kommentierte der Bürgermeister von Brindisi Cosimo Consales.
Hunderte Menschen pilgerten am Montag zur Schule in Brindisi und legten Blumen im Gedenken an die getötete Schülerin nieder. Inzwischen bessert sich der Zustand der vier Schülerinnen, die beim Anschlag schwer verletzt worden waren, leicht. Eine schwer verletzte Schulkollegin des Opfers habe bereits auf Fragen der Ermittler geantwortet.
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