Zu spät: Erst zwei Stunden nach der Schließung der Wahllokale schienen sich die meisten zu informieren.
Großbritannien hat entschieden. Das Land wird die EU verlassen. Doch wirft man einen Blick auf die Suchanfragen auf Google, so macht es den Anschein, als ob die Briten vor diesem historischen Referendum nicht wirklich gewusst hätten für was sie eigentlich stimmen. Zwei Stunden nach der Schließung der Wahllokale konnte man auf Google-Trends beobachten, dass die Suchanfrage „Was passiert, wenn wir die EU verlassen“ einen 250 prozentigen Anstieg verbucht hat.
Emotionale Debatte
Grund dafür könnte die Art der geführten Debatten innerhalb dieses Wahlkampfs sein. Die beiden Lager, allen voran die Brexit-Befürworter, führten eine sehr emotionale Kampagne. Die Diskussion um die Flüchtlingsfrage und Asylpolitik verdrängte die wirtschaftlichen Folgen aus dem öffentlichen Diskurs. Jetzt müssen die Briten mit der durchaus knappen Entscheidung leben. 52 Prozent der Wähler stimmten für ein Ausscheiden aus der EU. Über die Folgen dürfte sie Google erst nach dem Ausfüllen der Wahlkarte aufgeklärt haben.
UK ohne David Cameron
Wie die Zukunft der EU und des Vereinigten Königreichs nun aussehen wird, lassen nur Prognosen und Vermutungen zeichnen. Die Verantwortlichen müssen nun an einem Brexit-Vertrag und dessen Rahmenbedingungen arbeiten. Eines ist gewiss: Wortführer der Briten wird nicht David Cameron bleiben. Er hat in einem Statement angekündigt mit Oktober von seinem Amt als Premierminister zurückzutreten.