Heftige Kritik
Briten-Premier will eigene "Cam Force One"
19.11.2015
David Cameron möchte nach US-Vorbild einen eigenen Flieger.
Bei Reisen ins Ausland muss der britische Premierminister David Cameron künftig nicht mehr neidisch auf den US-Präsidenten schielen: Nach Presseberichten vom Donnerstag plant die Regierung den Umbau eines Militärflugzeugs zur Regierungsmaschine, spöttisch "Cam Force One" in Anlehnung an das US-Vorbild "Air Force One" genannt.
Heuchelei
Demnach soll eine für 160 Passagiere ausgelegte Transportmaschine vom Typ A330 Voyager für zehn Millionen Pfund (14 Millionen Euro) so umgerüstet werden, dass sie von Cameron und anderen Regierungsmitgliedern ebenso wie von der königlichen Familie genutzt werden kann.
Kritiker warfen der konservativen Regierung in London Heuchelei vor. "Also Cameron streicht uns Steuervorteile und zum Dank kaufen wir ihm für zehn Millionen Pfund einen Privatjet", schrieb ein Nutzer im Internetdienst Twitter. Die Regierung argumentiert dagegen, eine eigene Maschine werde dem Steuerzahler auf Dauer Kosten ersparen. So hatten Cameron und die königliche Familie unter anderem für 100.000 Pfund eine Maschine gemietet, um damit zur Beerdigung von König Abdullah nach Saudi-Arabien zu fliegen.
Zuletzt hatte Tony Blair von der Labour-Partei versucht, eine eigene Regierungsmaschine zu bekommen. Der damalige Premierminister musste sich nicht nur viel Häme angesichts seines Wunsches nach einer von der Presse "Blair Force One" getauften Maschine anhören - sein Finanzminister Gordon Brown machte ihm auch einen Strich durch die Rechnung und verhinderte das teure Ansinnen.