Irritationen in Argentinien
Briten schicken U-Boot zu Falkland-Inseln
04.02.2012
Prinz William absolviert einen sechswöchigen Einsatz auf den Falklands.
Großbritannien hat nach einem Zeitungsbericht eines seiner Atom-U-Boote in die Gewässer vor den Falkland-Inseln (Malvinas) im Südatlantik entsandt. Das U-Boot der Trafalgar-Klasse soll bis Anfang April vor den Inseln sein und dort Patrouille fahren, berichtete "Daily Mail" am Samstag. Eine Bestätigung des Verteidigungsministeriums gab es dafür nicht. Das Ministerium kommentiere grundsätzlich keine Bewegungen von U-Booten, hieß es.
Am 2. April vor 30 Jahren war zwischen Großbritannien und Argentinien ein Krieg um die Falkland-Inseln ausgebrochen, der fast 1000 Menschen das Leben kostete. Zuletzt waren die Spannungen zwischen beiden Ländern wieder stärker geworden. Argentinien erhebt Anspruch auf die Inselgruppe, die seit 1833 britisch ist. Zuletzt hatte es Streit um britische Ölbohrungen vor der Küste der Falklandinseln gegeben.
Laut "Daily Mail" hat Premierminister David Cameron persönlich der U-Boot-Mission zugestimmt. Außerdem heißt es, es seien spanisch sprechende Übersetzer an Bord, um Marine-Funk in der Region mithören zu können. Kritiker vermuten, dass Argentinien erneut eine Provokation hinter der Mission sehen könnte. Im Falkland-Krieg hatte ein britisches U-Boot das argentinische Marineschiff "General Belgrano" versenkt und 323 Menschen getötet, obwohl das Schiff außerhalb der von den Briten eingerichteten Sperrzone patrouilliert hatte.
Die Nachricht von der Entsendung eines U-Bootes kommt nur zwei Tage nachdem Prinz William, der Enkel von Königin Elizabeth II., für seinen sechswöchigen Einsatz als Hubschrauberpilot auf den Falklands angekommen ist. Nach Darstellung der britischen Regierung handelt es sich um einen normalen Vorgang für Hubschrauberpiloten der Rettungsstaffel innerhalb der Royal Air Force. Argentinien dagegen vermutet hinter der Entsendung des Prinzen eine Provokation. Zuvor hatte Buenos Aires bereits die Entsendung eines modernen Kriegsschiffe, der "HMS Dauntless", zu den Malwinen verurteilt.