Tatopfern fehlten Organe bei Beerdigung. Angehörige waren ahnungslos.
Mehr als hundert Opfer von Straftaten sind in Großbritannien ohne Wissen ihrer Angehörigen mit fehlenden Körperteilen oder Organen beerdigt worden. Die Zahl bekannter Fälle könnte in den kommenden Monaten steigen: Die Vereinigung leitender britischer Polizeibeamter Acpo hatte eine Untersuchung im ganzen Land angeordnet.
Untersuchungen
Die ersten Untersuchungsergebnisse lieferte die Polizei der Grafschaft Somerset. In den vergangenen 25 Jahren seien alleine dort Organe und Gewebe von rund 110 Menschen aus Ermittlungsgründen aufbewahrt worden, ohne dass die Familie der Toten davon gewusst habe, heißt es in dem Bericht. Die Körperteile waren nach Obduktionen einbehalten worden. Mittlerweile seien alle Angehörigen informiert.
Vor einer Gesetzesänderung im Jahr 2006 war die Polizei im Vereinigten Königreich nicht verpflichtet, Angehörige zu informieren, falls einer Leiche Körperteile entnommen wurden. Die Polizei Somerset teilte mit, es sei ihre Pflicht, Material von Obduktionen zurückzuhalten, falls dies zur Klärung des Todesfalles nötig sei. Untersuchungen durch Experten könnten sehr lange dauern, hieß es. Außerdem sei es im Fall eines Gerichtsprozesses wichtig, Beweismaterial aufzubewahren.