Mann der Extreme

Britischer Milliardär Harding im Titanic-U-Boot vermisst

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Der britische Unternehmer Hamish Harding ist ein Mann der Extreme. Der Abenteurer flog bereits ins All, er war am tiefsten Ort der Erde und mit dem früheren US-Astronauten Buzz Aldrin am Südpol.  

Fast schon logisch, dass der 58-Jährige mehrere Guinness-Weltrekorde hält - für den längsten und weitesten Tauchgang im fast 11.000 Meter tiefen Marianengraben im Westpazifik sowie die schnellste Erdumrundung per Flugzeug über beide Pole.

"Menschen, vor allem wenn sie älter werden, neigen dazu, ihre Träume aufzugeben", sagte Harding einmal. "Wenn mir etwas Ungewöhnliches einfällt, versuche ich, Wege zu finden, es zu verwirklichen." Nun wird Harding im Nordatlantik vermisst. Er ist einer von fünf Insassen an Bord des Tauchboots, zu dem auf dem Weg zum Wrack der "Titanic" der Kontakt abgerissen ist. Harding ist in der Branche anerkannt, gilt als "begeisterter Pilot" und "erfahrener Fallschirmspringer". 2022 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste um die Luft- und Raumfahrt die Auszeichnung "Living Legends of Aviation".

Zahlreiche Expeditionen

Mit seiner US-amerikanischen Ehefrau Linda hat Harding die Söhne Rory sowie Giles, den er 2020 als damals Zwölfjährigen mit zum Südpol nahm. Nach Angaben der Zeitung "Guardian" hat Harding zudem eine Stieftochter und einen Stiefsohn - dieser löschte nach kurzer Zeit einen Facebook-Post, in dem er bestätigt hatte, dass der Brite an Bord des Tauchboots ist.

Der Geschäftsmann hat laut "Guardian" einen Abschluss in Naturwissenschaften und Chemieingenieurwesen von der Universität Cambridge. Er ist Chef von Action Aviation mit Sitz in Dubai, das Unternehmen bietet unter anderem Dienstleistungen in der Geschäftsluftfahrtbranche an. Sein Vermögen wird auf rund eine Milliarde Pfund (1,17 Mrd. Euro) geschätzt.

Den abenteuerlichen Tauchgang zum "Titanic"-Wrack im Nordatlantik habe Harding schon lange geplant gehabt, zitierte die britische Zeitung "Daily Mail" einen seiner Mitarbeiter. Rekorde ziehen den 1964 in London geborenen Abenteurer offenbar magisch an. "Ich habe als Kind regelmäßig das Guinness-Buch der Rekorde gelesen", sagte Harding einst. "Ich habe mich immer gefragt, wie ich da hineinkommen kann." Er habe aber nichts "Dummes" tun wollen, wie beispielsweise Tischtennisbälle zu balancieren.

Sein Freund Patrick Woodhead, der Antarktis-Expeditionen anbietet, betonte in einer Mitteilung: "Hamish ist ein großer Verfechter der Erkundung der Welt und der Entdeckung neuer Wege, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen." Harding ist aber beileibe nicht der einzige wohlhabende Geschäftsmann, der sich mit Abenteuern auf die Suche nach dem ultimativen Kitzel begibt.

Doch das Risiko ist äußerst real. Der US-Drehbuchautor Mike Reiss ("The Simpsons"), der den "Titanic"-Tauchgang im vorigen Jahr mitmachte, erzählte der BBC, in der verpflichtenden Verzichtserklärung stehe gleich auf der ersten Seite drei Mal das Wort "Tod". Zwei Gründe für die Ambitionen der Superreichen: weil sie es sich leisten können und zudem über die entsprechende Infrastruktur und Kontakte verfügen. Der private Tauchgang zum "Titanic"-Wrack etwa kostet pro Person 250.000 US-Dollar (228.895,81 Euro). Das können sich nicht viele leisten. Wohl aber einer, der mit Harding an Bord ist und auch seinen 19-jährigen Sohn dabei hat: der Unternehmensberater Shahzada Dawood, der aus einer der reichsten Familien Pakistans stammt.

Einer der bekanntesten Vertreter aus der Riege abenteuerlustiger Unternehmer ist der als exzentrisch geltende Brite Richard Branson, der ebenfalls ins All flog und mehrere Weltrekorde aufstellte. Als spannendstes Projekt gilt derzeit die Raumfahrt. Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk - zwei der reichsten Männer der Erde - haben zuletzt lukrative Aufträge der US-Weltraumbehörde NASA an Land gezogen. Das Ziel: der Mond.

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