USA-Proteste
Bruder Floyds fordert Ende gewaltsamer Proteste
01.06.2020
Washington. Nach den Ausschreitungen infolge des Todes von George Floyd hat dessen Bruder Terrence Floyd ein Ende der Gewalt bei den Protesten in den USA gefordert. Die Demonstrationen müssten friedlich sein, sagte Terrence Floyd am Montag bei einer Mahnwache für seinen Bruder in Minneapolis. George Floyd hätte keine Gewalt gewollt. Terrence Floyd rief dazu auf, wählen zu gehen.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, forderte indes ein sofortiges Ende der Unruhen in US-Metropolen. "Was wir auf Amerikas Straßen sehen, ist nicht hinnehmbar", sagte sie am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. "Plünderungen, Anarchie und Gesetzlosigkeit dürfen nicht toleriert werden." US-Präsident Donald Trump fordere Maßnahmen zum Schutz amerikanischer Bürger und Geschäfte. McEnany drängte die Gouverneure der Bundesstaaten, verstärkt die Nationalgarde einzusetzen.
McEnany verteidigte Trump
McEnany verteidigte Trump vehement gegen den Vorwurf, er lasse angesichts der Lage Führungsstärke vermissen und schweige zu den Missständen, die von den Demonstranten beklagt würden. Die Sprecherin hielt dagegen, der Präsident habe durchaus Führung gezeigt in den vergangenen Tagen und sei eingeschritten, wo die Gouverneure versagt hätten. "Er arbeitet hart." Außerdem habe sich Trump viele Male zu den Vorfällen geäußert und seine Anteilnahme für Floyds Schicksal ausgedrückt. "Dieser Präsident hat nicht geschwiegen."
Der 46 Jahre alte Floyd war am Montag bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota gestorben. Einer von vier beteiligten Beamten drückte ihm minutenlang sein Knie in den Nacken. Alle Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte er. Floyds vermutlich letzte Worte "Ich kann nicht atmen" sind nun Schlachtruf der Demonstranten.
Die vier Polizisten wurden entlassen. Der Mann, der Floyd sein Knie auf den Nacken drückte, wird wegen Mordes angeklagt und ist in Untersuchungshaft. Ein weiterer Bruder von George Floyd, Philonise Floyd, hatte am Sonntag im Sender CNN gefordert, auch die anderen drei Polizisten, die beteiligt waren und nicht einschritten, müssten festgenommen werden. "Ich will Gerechtigkeit - jetzt."