Brücken-Unglück in Genua

Salvini deutet Mitschuld der EU an

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Der italienische Innenminister hinterfragt im Zuge des Brücken-Einsturzes die EU-Haushaltsregelungen. 

"Ausländishe Verpflichtungen". Die Trauer in Italien ist groß - der Schock sitzt tief. Am Dienstagmittag brach eine Brücke in Genua ein und riss 35 Menschen in den Tod. Natürlich begann auch sofort die Suche nach Schuldigen. Italiens Innenminister Matteo Salvini scheint jemanden gefunden zu haben. "Wenn es ausländische Verpflichtungen gibt, die uns davon abhalten, das für die Sicherheit der Autobahnen benötigte Geld auszugeben", so Salvini, dann "müssen wir uns fragen, ob wir diese Verpflichtungen weiterhin respektieren oder die Sicherheit der Italiener an die erste Stelle stellen". 
 
 "Natürlich werde ich die zweite Möglichkeit wählen", beantwortet Salvini die Frage gleich selbst. Mit "ausländischen Verpflichtungen" meint Salvini vermutlich die Stabilitäts- und Schuldenregeln der EU. Dieser Pakt begrenzt die Verschuldung von EU-Staaten. Die Vereinbarungen verlangen von EU-Mitgliedstaaten einen ausgeglichenen Haushalt. Somit soll eine Überschuldung verhindert werden. Italien sieht diese Begrenzungen kritisch. 
 
Italien ist hochverschuldet. Nach Griechenland ist es das zweite Land, dass am ehesten von Insolvenz bedroht ist. 
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