Nach Berlin-Terror

Brüder von Anis Amri sind schockiert

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"Als er Tunesien verließ, war er ein normaler Mensch."

Zwei Brüder des Tatverdächtigen Anis Amri haben sich schockiert über den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt gezeigt und zweifeln seine Beteiligung an dem Attentat an. "Wenn er das getan hat, dann hat er Schande über uns gebracht", sagte Abdelkader Amri am Donnerstag im tunesischen Oueslatia.

"Aber ich bin mir sicher, dass er es nicht war." Er sei nach Europa gegangen, "um zu arbeiten und unserer Familie zu helfen". Auch der zweite Bruder, Walid Amri, sagte, Anis habe keine Verbindung zum Terrorismus. "Wir standen per Facebook und Telefon mit ihm in Kontakt." Sie hätten vor zehn Tagen gesprochen. "Er hat mir gesagt, dass er im Jänner nach Tunesien kommt und dass er sich für ein Projekt ein Auto gekauft hat", erklärte Walid unter Tränen.

"Er hat Alkohol getrunken und nicht einmal gebetet"

Dem Sender Sky News Arabia sagte Walid, Anis habe Tunesien nach der Revolution verlassen und sei als Teil einer Gruppe nach Italien gereist. Diese sei dort in eine Schlägerei geraten, nach der sie ihre Bleibe angezündet hätten. Anis habe deswegen dreieinhalb Jahre im Gefängnis verbracht. Anschließend sei er über die Schweiz nach Deutschland eingereist. "Als er Tunesien verließ, war er ein normaler Mensch", sagte Walid. "Er hat Alkohol getrunken und nicht einmal gebetet." Möglicherweise habe er sich im Gefängnis verändert, wo er "Algerier, Ägypter und Syrer" getroffen habe.

Auch Abdelkader Amri sagte Sky News Arabia, dass sich sein Bruder in der Haft verändert haben könnte. "Er ist mit einer Einstellung ins Gefängnis gegangen und mit einer anderen herausgekommen." Wenn Anis ihm zuschaue, würde er ihm sagen wollen: "Möge Gott dir dafür vergeben, dass du uns in diese Lage gebracht hast. Dein Vater und deine Mutter weinen."

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