Belgien
Brüssel: 35 Todesopfer - 3 Verdächtige angeklagt
28.03.2016
31 an Tatorten geborgene Terroropfer; mehr Todesopfer in Krankenhäusern erwartet.
Nach den Brüsseler Anschlägen hat sich die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf 35 erhöht. 31 Menschen seien am Dienstag am Flughafen oder in der U-Bahn getötet worden, vier weitere erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen, die drei Selbstmordattentäter kommen noch hinzu.
31 Unschuldige
Zuvor hatte das Krisenzentrum mitgeteilt, die drei toten Attentäter seien Teil der bereits bekannten Opferbilanz mit 31 Toten - damit wären 28 Unschuldige bei den Explosionen am Brüsseler Flughafen und in einer Metrostation der belgischen Hauptstadt ums Leben gekommen. Nun ist aber die Rede von 31 unschuldig Getöteten, deren sterbliche Überreste geborgen worden seien.
Haftbefehle gegen drei Verdächtige
Die belgische Justiz hat Haftbefehle gegen drei weitere Terrorverdächtige ausgestellt. Die Männer seien am Sonntag bei Durchsuchungen festgenommen worden und sollen einer terroristischen Vereinigung angehören, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Brüssel mit. Ein vierter Mann, der seit Sonntag in Gewahrsam war, kam auf freien Fuß.
Am Sonntag hatte es insgesamt 13 Razzien gegeben, die meisten davon im Großraum Brüssel. Sie standen im Zusammenhang mit Terrorismus-Ermittlungen. Eine ausdrückliche Verbindung zu den Attentaten vom Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft aber nicht herstellt. Von insgesamt neun festgenommenen Personen gelangten am Sonntag bereits fünf wieder auf freien Fuß.
Franzose in den Niederlanden festgenommen
Am Sonntag nahm eine niederländische Anti-Terror-Einheit in Rotterdam einen 32-jährigen Franzosen fest. Er wird von der französischen Justiz verdächtigt, an der Vorbereitung eines Anschlags in Frankreich beteiligt zu sein, wie die Staatsanwaltschaft Rotterdam mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann schnell nach Frankreich ausgeliefert wird. Die französische Justiz hatte bereits am Freitag um die Festnahme ersucht. Bei der Razzia am Sonntag wurden zudem drei weitere Personen festgenommen.
Flughafen nimmt Testbetrieb auf
Indes soll am Dienstag ein erster Test zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs in Zaventem stattfinden. 800 Flughafenmitarbeiter würden eingesetzt, um die provisorischen Einrichtungen für den Check-In zu überprüfen, teilte der Flughafenbetreiber am späten Sonntagabend mit. Auch der Brandschutz und die Sicherung der eingestürzten Deckenkonstruktion würden überprüft. Ein Datum für eine Wiedereröffnung des Flughafens gebe es aber noch nicht.