Ukraine

Brutale Tierquäler entführen Baby-Bär

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Ein Tierhändler will ihn als Touristen-Fotomodell weiterverkaufen.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat am Freitag in einer Aussendung die "Entführung" eines vier Monate alten Braunbärenweibchen in der Ukraine kritisiert. Demnach wurde "Nastia" im Mai in einem Zoo in Lutsk seiner Mutter brutal entrissen. Ein Tierhändler hatte den Bären laut "Vier Pfoten" erworben, um ihn als Touristen-Fotomodell weiterzuverkaufen. Die Organisation fordert nun die sofortige Beschlagnahmung von "Nastia", damit Mutter und Kind wieder vereint werden können.



In einem von "Vier Pfoten" veröffentlichten Video ist zu sehen und zu hören, wie der kleine Bär während der gesamten Aktion markerschütternd schreit und sich zu wehren versucht. Seine Mutter läuft parallel dazu aufgeregt in ihrem Käfig auf und ab. Weiteres Videomaterial zeigt, wie die kleine "Nastia" in ihrem neuen Gehege einen Blechnapf gegen die Käfigwand schleudert.

Schockierend
"Es sind die schockierendsten Bilder, die ich in meiner langen Laufbahn als Tierschützer erlebt habe", so Amir Khalil, Projektleiter des "Vier Pfoten"-Hilfsprogramms in der Ukraine, das sich neben Streunerhunden auch um misshandelte Bären kümmert. "Nicht nur die außergewöhnliche Brutalität, die angewandt wurde, zeigt von Unmenschlichkeit. Ein Bärenbaby bleibt in der Wildnis normalerweise etwa zwei Jahre bei der Mutter - wird es ihr frühzeitig entrissen, hat das für das Baby Traumata und eine fehlende  Sozialisierung zur Folge." Überdies bedeute die Zukunft als Touristenattraktion für die kleine "Nastia" ein Leben in Qualen, das jeder artgerechten Haltung von Bären widerspricht, so der Veterinärmediziner.

"Wir fordern vonseiten der ukrainischen Regierung die sofortige Beschlagnahmung des kleinen Bären. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Mutter und Kind müssen so rasch wie möglich wiedervereint werden. Wir stehen den Behörden uneingeschränkt zur Verfügung und rufen die Bevölkerung auf, uns im Falle einer Beschlagnahme bei der Errichtung eines bärengerechten Geheges zu helfen", so Khalil. Die Organisation hat nach eigenen Angaben gemeinsam mit den ukrainischen Behörden in den vergangenen Monaten bereits vier Bären aus widrigsten Bedingungen befreit.

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