Urlaubsort
Brutaler Doppelmord schockt Lignano
24.08.2012
Ein Ehepaar wurde in seiner Villa gefoltert und anschließend getötet.
Ein brutaler Doppelmord schockt den bei Österreichern beliebten Adria-Urlaubsort Lignano Sabbiadoro. Die Ermittler sind den Mördern eines Ehepaares auf der Spur, das nach grausamen Folterungen in einer riesigen Blutlacke liegend in seiner Villa aufgefunden wurde. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Kaufleute, einen 69-jährigen Mann und seine 66-jährige Ehefrau, die eine Eisenwarenhandlung in Lignano besaßen.
In der Nacht auf Sonntag war das Ehepaar nach einem Abend im Restaurant mit den Fahrrädern nach Hause zurückgekehrt. Hier wurde ihnen aufgelauert. Das Ehepaar soll von zwei Personen gefoltert und misshandelt worden sein. Die Ermittler stellten Messerstiche und zahlreiche Folterspuren fest. Erst nach mehreren Stunden wurden beide getötet. Vor allem an der Leiche der Frau fand man mehrere besonders tiefe Messerstiche. Die beiden Leichen wurden von dem Sohn des Ehepaares entdeckt, der Verdacht geschöpft hatte, als am Tag nach dem Mord das Geschäft seiner Eltern geschlossen blieb.
Rätsel um Motiv
Um das Motiv wird noch gerätselt. Ermittler bezweifeln inzwischen, dass es sich um die Aktion osteuropäischer Krimineller handeln könnte, die häufig in Villen in den wohlhabenden Regionen im Nord-Osten Italiens einbrechen. Zwar wurden einige nicht besonders wertvolle Schmuckstücke der Frau entwendet, die Geldbörsen des Ehepaars wurden allerdings nicht gestohlen. Im Haus hielt das Paar 40.000 Euro versteckt, die nicht entdeckt worden waren.
Die Ermittler überprüfen nun die Bankkonten der Opfer, um weitere Beweggründe für den Mord zu finden. Nicht ausgeschlossen wird, dass das Paar Opfer eines Racheaktes wurde. Stundenlang vernahm man deshalb in Udine den Bruder der Frau, einen wohlhabenden Bauunternehmer, der in den vergangenen Monaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und Verluste von 56 Millionen Euro meldete. Der Mann bestritt jegliche Verwicklung in den Fall. Die Ermittler suchen auch nach dem Messer, mit dem das Ehepaar getötet wurde. Nicht ausgeschlossen wird, dass die Mörder die Tatwaffe ins Meer geworfen haben.