"Es sind Fotos gefunden worden, auf denen sexuelle Handlungen mit einer Puppe zu sehen sind."
Der mutmaßliche Entführer und Mörder der kleinen Buben Elias und Mohamed soll vor den Verbrechen an Puppen Kindesmissbrauch geübt haben. Ermittler hätten bei dem Angeklagten ferner einen Zettel mit der handschriftlichen Notiz "richtige Kinder fesseln und knebeln" gefunden, berichteten "Bild" und "B.Z." (Donnerstag).
Verstörende Fotos
Eine Sprecherin des Potsdamer Landgerichts bestätigte: "Es sind Fotos gefunden worden, auf denen sexuelle Handlungen mit einer Puppe zu sehen sind." Der 32-Jährige soll den Berichten zufolge in seinem Wagen eine Tasche deponiert haben - mit Gummibär-Sackerln, Plüschtieren, Handfesseln, Mundknebel, schwarzer Gesichtsmaske und einer Flasche Chloroform.
Sexueller Missbrauch und Mord
Die Staatsanwaltschaft hatte kürzlich beim Landgericht Potsdam Anklage wegen Mordes erhoben. Silvio S. soll die sechs und vier Jahre alten Buben getötet haben, um vorherige Straftaten zu verdecken. Zudem ist er wegen schweren sexuellen Missbrauchs, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt. Ein Prozesstermin ist noch nicht bekannt.
Silvio S. war Ende Oktober gefasst worden, nachdem seine Mutter auf Fahndungsbildern ihren Sohn erkannt und die Polizei gerufen hatte. Er gestand, den vierjährigen Flüchtlingsbuben Mohamed aus Berlin entführt und getötet zu haben. Er habe ihn missbraucht und später mit einem Gürtel erdrosselt. Die Leiche des Kindes wurde in einer Wanne im Auto des Mannes gefunden.
Mord an Flüchtlingskind
Später gab er auch den Mord an dem sechs Jahre alten Elias aus Potsdam zu, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Polizei fand die Leiche des Sechsjährigen daraufhin im Schrebergarten von Silvio S. in Luckenwalde. Elias war am 8. Juli 2015 von einem Spielplatz im Potsdamer Stadtteil Schlaatz verschwunden. Das Flüchtlingskind Mohamed wurde am 1. Oktober vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) entführt, der zentralen Anlaufstelle für Asylwerber im Stadtteil Moabit.
Die Justizverwaltung hat den mutmaßlichen Kindermörder in Einzelhaft untergebracht, obwohl er als suizidgefährdet gilt. Er soll so vor möglichen Übergriffen von Mitgefangenen geschützt werden.