Zur Abhärtung
Bub musste fast nackt durch Schnee laufen
09.02.2012
Die Eltern aus China wollten so ihren vierjährigen Sohn abhärten.
Weil seine chinesischen Eltern ihn "abhärten" wollen, hat ein Vierjähriger in New York fast nackt durch den Schnee rennen müssen. Videoaufnahmen des nur mit Slip und Schuhen bekleideten Kindes sorgten am Mittwoch für Aufruhr im Internet in China. "Diese schrecklichen Eltern behaupten, sie machen das für ihren Buben. Aber in Wirklichkeit wollen sie nur prahlen", schrieb einer der Nutzer. Viele fühlten sich an die "Tigermutter" Amy Chua und die von ihr propagierten harten Erziehungsmaßnahmen erinnert.
Klirrende Kälte
Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Vierjährige bei klirrender Kälte in New York durch den Schnee laufen muss. Weinend und schreiend bittet er seinen Vater immer wieder, ihn in die Arme zu nehmen. Doch dieser lehnt ab und versucht seinen Sohn vielmehr zu zwingen, sich auch noch in den Schnee zu legen. Die persönliche Assistentin des Vaters sagte der AFP, der Vater wolle seinen Sohn durch solche Erziehungsmaßnahmen "stark machen".
Die aus der Stadt Nanjing im Osten des Landes kommende Unternehmer-Familie war den Angaben zufolge über das chinesische Neujahrsfest im Jänner in New York, wo der Vater seinen Sohn mit der Aktion ins neue Jahr starten lassen wollte. Das Kind sei im Vorfeld einverstanden gewesen und habe sich zuvor "eine halbe Stunde durch leichtes Joggen" aufgewärmt. Außerdem sei das Kind derartige Herausforderungen gewöhnt, fügte die Assistentin hinzu. "Mit einem Jahr schwamm er schon in 21 Grad warmem Wasser."
"Adlervater"
Im Internet wurde der Vater auf den Namen "Adlervater" getauft - in Anspielung auf die "Tigermutter" Amy Chua. Die in den USA lebende Professorin hatte in ihrem Buch "Kampfgesang einer Tigermutter" in den USA eine heftige Diskussion ausgelöst. Darin beschreibt die Tochter chinesischer Einwanderer die strenge, leistungsorientierte Erziehung ihrer beiden Töchter und kritisiert westliche Eltern, die ihren Nachwuchs immer nur loben, als zu lasch.