Leo Nuzzis neuer Vatikan-Aufreger kommt heute im Ecowin-Verlag heraus. Starker Tobak!
Erregung. In seinem gestern vor Hunderten Journalisten in Rom präsentierten Aufdecker-Buch Alles muss ans Licht – Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes (Ecowin) prangert der Enthüllungsjournalist Gianluigi Nuzzi (Vatikan AG), basierend auf bis dato unveröffentlichten Dokumenten und kritischen Aussagen von Papst Franziskus, „Verschwendung und Missmanagement“ im Vatikan an. Nuzzis schwere Anschuldigungen:
■ Der Papst ist Opfer von gefährlichen Intrigen.
■ Die Kurie baut Verluste in Millionenhöhe (2012: 28,9 Millionen Euro); „samtliche Kosten sind außer Kontrolle“; der Vatikan sei „nahe der Insolvenz“.
■ Von den 30 – 40 Millionen Euro aus den Klingelbeuteln der Welt geht nur ein Bruchteil an Bedürftige.
■ Bei einer Vielzahl der Vatikan-Geschäfte schaut der Fiskus durch die Finger.
Dunkel. Diese Situation erinnere Franziskus „an die dunklen Jahre der argentinischen Militärdiktatur“, schreibt Nuzzi in Alles muss ans Licht.
Die Spiegel-Bestenliste führt seit letzter Woche ein anderes Papst-Buch an, Andreas Englischs Der Kämpfer im Vatikan (C. Bertelsmann). Darin wird Franziskus – ähnlich wie bei Nuzzi – als letzte Bastion im Kampf gegen den korrupten Klerus porträtiert, bei dem der Papst immerhin „spirituellen Alzheimer“ diagnostiziert hat.