749140 Nach dem Todesdrama von Duisburg will niemand die Verantwortung für die Katastrophe übernehmen.
Auch zwei Tage nach der Katastrophe will immer noch niemand die Verantwortung übernehmen. Ganz im Gegenteil: Polizei, Veranstalter und die Stadt Duisburg sind weiter von einer perfekten Vorbereitung überzeugt. Mit einem solch tragischen Ende habe niemand rechnen können, hieß es auf der Pressekonferenz. Die Aussagen zogen hitzige Debatten und Beschimpfungen nach sich.
Zu viele Besucher?
Ein heftiger Streit ist über die
tatsächliche Besucherzahl auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs
entbrannt. Duisburgs Polizeichef Detlef von Schmeling sagt: „Bis zu 350.000
Menschen hätten problemlos Platz gefunden, aber zu keinem Zeitpunkt ist es
so gefüllt gewesen.“ Andere Schätzungen gehen jedoch von bis zu 1,4
Millionen Besuchern aus – viel zu viele für das Party-Areal von 200.000
Quadratmetern.
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Alle Zu- und Ausgänge des Geländes seien im Vorfeld geprüft und durch die Behörden abgenommen worden, erklärt der Leiter des Krisenstabes, Wolfgang Rabe. Den ganzen Tag über sei der Zulauf von der Polizei überwacht und kontrolliert worden.
Attacke auf Bürgermeister
Wie aufgeheizt die Stimmung ist,
zeigte sich bei einer Gedenkfeier für die Opfer: Duisburgs Bürgermeister
Adolf Sauerland wurde von Trauernden attackiert – Leibwächter mussten ihn
beschützen. Die Angreifer beschimpften ihn: „Du geldgeiler Idiot!“, „Du hast
gewusst, dass das passiert.“