Loveparade

Bürgermeister wusste über Risiko Bescheid

27.07.2010

Die Tage vor der Katastrophe verbachte der Mann auf Urlaub in Österreich.

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Die 20 Todesopfer der Loveparade in Duisburg sind alle an Brustquetschungen gestorben. Das gab die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Dienstag in Düsseldorf bekannt. Sie wies damit frühere Meldungen zurück, wonach die meisten Opfer zu Tode stürzten. Der Befund legt nahe, dass die Opfer in der Menschenmenge erdrückt wurden.

Bürgermeister auf Urlaub
Unterdessen berichtete "Bild"-Zeitung, dass der Duisburger Bürgermeister Adolf Sauerland (CDU) in den Tagen vor der Katastrophe nicht in Duisburg gewesen sein soll. Er sei mit seiner Familie auf Urlaub in Österreich gewesen.

Sauerland habe demnach auch nicht am Samstagmorgen vor der Loveparade die ordnungsbehördliche Erlaubnis für die Parade erteilt. Das habe die Verwaltung getan. Eine Stadtsprecherin erklärte, dass die Erlaubnis bereits am Tag zuvor unterzeichnet worden sei.

Aber wusste Bescheid
Einem Bericht des Nachrichtenportals "DerWesten" zufolge hat die politische Spitze der Stadt Duisburg vier Wochen vor der Love Parade massive Bedenken des Bauordnungsamts ignoriert. Der Website liegt nach eigenen Angaben ein Sitzungsprotokoll vor, in dem die Einwände der Verwaltung im Detail formuliert sind und auf dessen handschriftlich vermerktem Verteiler auch Oberbürgermeister Sauerland stehen soll. Demnach wäre er - entgegen seinen Aussagen - informiert gewesen.

Schaulustige
Der Schauplatz der Tragödie zieht immer mehr Schaulustige an. Am Dienstagnachmittag waren auf der für den Autoverkehr gesperrten Straße mehrere hundert Menschen unterwegs, viele hätten Erinnerungsfotos geschossen. Trauernde seien inzwischen eher in der Minderheit, sagte ein Augenzeuge.

Am Montagabend hätten rund 1.000 Besucher die Unfallstelle besucht, sagte ein Duisburger Polizeisprecher. Viele Neugierige seien durch die Tunnel bis zu der Rampe gelaufen, die hoch auf das Festgelände führt. Dort waren am Samstag zahlreiche Besucher verletzt oder getötet worden.

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