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Busunglück in Mestre - keine Österreicher beteiligt

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Bei einem Busunglück im norditalienischen Mestre bei Venedig sind am Dienstagabend 21 Menschen ums Leben gekommen, weitere 18 wurden verletzt.

Fünf Personen schwebten in Lebensgefahr. Laut Außenministerium sind keine Österreicher beteiligt. Zunächst hatten die Gesundheitsbehörden der Region Venetien gegenüber der APA von zwei verletzten Kindern aus der Alpenrepublik gesprochen. Bei diesen soll es sich nach neuesten Informationen um deutsche Staatsbürger handeln.

"Es gibt keine Informationen, dass Österreicher beteiligt sind", sagte eine Sprecherin des Außenamts der APA. Das Generalkonsulat stehe in ständigem Austausch mit den lokalen Behörden.

Video zum Thema: Busunglück: 21 Tote bei Brücken-Sturz in Venedig

Wegen der verschiedenen Staatsangehörigkeiten der Todesopfer und der Verletzten gestaltete sich die Identifizierung schwierig. Zu den Opfern zählen mindestens fünf ukrainische Staatsbürger, ein Deutscher, ein Franzose und ein Kroate, berichteten die Rettungseinheiten. Ums Leben kamen mindestens zwei Kinder sowie der italienische Busfahrer, ein 40-Jähriger aus der norditalienischen Provinz Treviso.

Die Toten befanden sich in einer Leichenhalle in Mestre. Die Verletzten lagen in verschiedenen Krankenhäusern der Region, darunter Padua und Treviso. 100 Feuerwehrleute, mehrere Rettungswagen und Hubschrauber waren im Einsatz.

Busfahrer

Busfahrer Alberto R.  

© privat
Der Busfahrer kam ums Leben

Ein elektrischer Shuttle-Bus mit mehreren Personen an Bord war von einer Hochstraße abgekommen und stürzte etwa 15 Meter in die Tiefe. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Damit soll geklärt werden, warum der Bus am Dienstagabend bei der Fahrt aus der Lagunenstadt zurück aufs Festland von der Straße abgekommen war. Nach ersten Angaben wurden auf der Straße keine Bremsspuren entdeckt, was als Hinweis auf einen Schwächeanfall des Fahrers gedeutet wurde. Auch der Zustand der etwa 70 Jahre alten Brücke soll überprüft werden. Aufklärung erhoffen sich die Ermittlerinnen und Ermittler von Überwachungskameras.

Es handelte es sich um einen privaten Bus, der Touristinnen und Touristen von Venedig zu einem Campingplatz in Marghera brachte. Er war von den Betreibern des Campingplatzes für seine Gäste gemietet worden. Die Bahnlinie zwischen Mestre und Venedig wurde unterbrochen, wie der Bürgermeister der Lagunenstadt, Luigi Brugnaro, berichtete.

Bus stürzt von Hochstraße in Norditalien: 21 Tote
© APA/AFP/Marco SABADIN
× Bus stürzt von Hochstraße in Norditalien: 21 Tote

Der Unfall ereignete sich kurz vor 20.00 Uhr auf der Überführung der Auffahrt, die von Mestre nach Marghera und zur Autobahn A4 Venedig-Triest führt. Der Bus durchbrach aus noch ungeklärten Gründen das Geländer, stürzte ab und geriet auf die Stromleitungen und dann auf die Gleise des Bahnhofs von Mestre, wo er in Brand geriet. Er wurde nach mehreren Stunden mit einem Kran von der Feuerwehr entfernt.

"Die Batterien des Busses fingen unmittelbar nach dem Aufprall Feuer. Wir mussten auf die Abkühlung der Batterien warten, um das Fahrzeug entfernen zu können", berichtete ein Feuerwehrmann. Dutzende Helfer waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Mestre, Padua und Treviso eingeliefert.

Zwei junge Arbeiter der Reederei Fincantieri, die das Unglück beobachtet hatten, stürzten zum Bus und versuchten, die Menschen zu retten, die in dem Fahrzeug eingeklemmt waren. Der 27-jährige Boubacar Toure, der aus Gambia stammt und in Mestre arbeitet, schilderte in einer Videoaufnahme, wie er ein kleines Mädchen, fünf Personen und einen Hund aus dem Fahrzeug befreite.

"Eine schreckliche Tragödie hat heute Abend unsere Gemeinschaft getroffen. Ich habe sofort einen Trauertag zum Gedenken an die vielen Opfer angeordnet, die in dem verunglückten Bus waren. Wir haben eine apokalyptische Szene erlebt, es gibt keine Worte", schrieb Brugnaro auf Twitter (X).

Der Patriarch von Venedig, Francesco Moraglia, erreichte den Unglücksort in Begleitung von Bürgermeister Brugnaro. Moraglia sprach ein Gebet und segnete anschließend die Leichen, die mit weißen Tüchern bedeckt waren.

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Vizepremier Antonio Tajani drückten den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus. "Ich danke der Polizei, der Feuerwehr und dem medizinischen Personal für den Einsatz. Ich drücke meine Solidarität mit der Stadt Venedig und der Stadtverwaltung aus", twitterte Außenminister Antonio Tajani. Staatschef Sergio Mattarella telefonierte mit Bürgermeister Brugnaro und kondolierte den Familien der Opfer. Auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen trauerte um die Opfer.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), der am Mittwoch im Rahmen eines Arbeitsbesuchs in Rom vom italienischen Präsidenten Mattarella im Präsidialpalast Quirinal empfangen wurde, kondolierte den Familien der Todesopfer. Er bezeichnete das schwere Busunglück als "Tragödie" und wünschten den Verletzten eine baldige Genesung.
 

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