Die Polizei trug Dienstag früh den letzten Protestierer von der Straße.
Der Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll ist Dienstag früh nach 92 Stunden im deutschen Zwischenlager Gorleben eingetroffen. Die Lkw mit den elf Castor-Behältern erreichten das Zwischenlager gegen 09.47 Uhr. Die Tore der Anlage wurden anschließend wieder geschlossen. Um 9.52 Uhr hatte der letzte Tieflader die Einfahrt passiert.
Aktivisten einbetoniert
Zuvor hatten Einsatzkräfte eine Greenpeace-Blockade vor dem Verladebahnhof Dannenberg durch einen Bierlaster beendet. Nach elf Stunden waren zwei einbetonierte Aktivisten aus dem Lkw geholt worden. Bis 06.15 Uhr wurden die Greenpeace-Anhänger mit Hilfe von Presslufthämmern und Trennschleifern aus dem Beton gelöst. Ein Mann und eine Frau waren laut Greenpeace in einer Metall-Beton-Konstruktion so befestigt, dass die Polizei den Lkw nicht fortbewegen könne, ohne sie zu verletzen.
Der diesjährige Castor-Transport ist der bisher langwierigste in Deutschland. Er war am Freitagnachmittag per Zug in der Nähe der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague gestartet. In Dannenberg an der Elbe (Niedersachsen) wurden die elf Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll auf Tieflader verladen, da die letzten 20 Kilometer nach Gorleben auf dem Straßenweg bewältigt werden müssen. Der zuvor längste Transport hatte 2008 rund 79 Stunden gedauert.
Schienen- und Straßenblockaden
Allein vor dem Zwischenlager Gorleben harrten tausende Castor-Gegner seit Sonntag 45 Stunden lang auf der Straße aus und verbrachten zwei Nächte bei Minusgraden, bevor sie weggeräumt wurden. Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft schützen bis zu 20.000 Polizisten den Transport. Wie hoch die Kosten sind, ist noch unklar.