Niederlande, England
Aschewolke sorgt weiterhin für Sperren
17.05.2010
Rund 1.000 Flüge fallen am Montag durch die neue Wolke in ganz Europa aus.
Vulkanasche aus Island hat am Montag erneut den Flugverkehr in Teilen Europas beeinträchtigt. In Großbritannien, Irland und den Niederlanden wurden mehrere wichtige Flughäfen zeitweise geschlossen. Die europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol rechnete mit rund 1.000 Flugausfällen.
London wieder offen
Eine in der Nacht zum Montag verhängte
Sperrung des Luftraums über London wurde am Vormittag aufgehoben: Nach
Europas verkehrsreichstem Luftdrehkreuz Heathrow wurde später auch der
zweitgrößte britische Flughafen Gatwick wieder freigegeben. Ein
Heathrow-Sprecher warnte aber vor weiteren Verspätungen und
Flugstreichungen. In Gatwick war am Vormittag etwa die Hälfte der Flüge
ausgefallen.
Verlauf schwer vorhersehbar
Eurocontrol erklärte, die derzeitige
Aschewolke werde sich voraussichtlich im Laufe des Tages weitgehend
auflösen. Im Großraum London seien aber weitere Störungen möglich. Infolge
der Sperrungen seien auch in angrenzenden Regionen Verspätungen zu erwarten,
weil der Luftraum dort durch Ausweichflüge überfüllt sei.
Niederlande betroffen
In den Niederlanden sollten die Flughäfen
Amsterdam Schiphol - Europas drittwichtigstes Luftfracht-Drehkreuz - und
Rotterdam bis zum frühen Nachmittag geschlossen bleiben. In Irland wurde
noch am Vormittag Entwarnung für den Flughafen der Hauptstadt Dublin
erwartet. In den nächsten zwei bis drei Tagen sei nicht mit weiteren
Problemen durch Vulkanasche zu rechnen, sagte der Chef der irischen
Flugaufsicht, Eamonn Brennan, dem Radiosender RTE.
Kritik am Flugverbot
Airlines, die massive Verluste verkraften
müssen, kritisierten erneut das Flugverbot. Der Präsident von Virgin
Atlantic, Richard Branson, nannte die Schließung von Manchester "einen
Witz". Ein Sprecher von British Airways sagte, die Fluggesellschaften
sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie fliegen oder nicht. Der derzeitige
Ansatz sei "zu restriktiv". Die britische Luftfahrtbehörde CAA verteidigte
jedoch die Entscheidung, da die Sicherheit der Menschen oberste Priorität
habe.
"Momentan sieht es nicht so aus als ob Flugverbotszonen Österreich erreichen werden", sagte heute, Montag, Austro Control-Sprecher Markus Pohanka. Man rechne in nächster Zeit nicht damit. Deutlich pessimistischer war man hingegen bei der ZAMG, die für die Nacht auf Mittwoch das Eintreffen der Vukanaschewolke mit beträchtlichen Konzentrationen ankündigte, die aber innerhalb weniger Stunden nach Ungarn abziehen würde.