Selbstmord-Anschlag in Istanbul

Chef-Planer des Terrors: Sein Leben in Wien

01.07.2016

42 Tote am Flughafen Istanbul: Der mutmaßliche Planer des Terrors lebte lange in Wien.

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© AFP
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Wenn sich die Informationen des tür­kischen Geheimdienstes ­bestätigen sollten, steckt hinter dem verheerenden Selbstmord-Attentat am Flughafen in Istanbul mit 42 Toten ein Tschetschene mit starkem Wien-Bezug. Ahmed Tschatajev bekam 2003 in Österreich Asyl und geriet danach immer wieder in die Schlagzeilen.

Der 36-Jährige lebte mit seiner Frau und den drei Kindern in einem Gemeindebau in Wien-Mariahilf, erhielt einen Flüchtlingspass und über 800 Euro Mindestsicherung. Inzwischen ist er geschieden, die Ex-Frau lebt nach wie vor in Wien.

Als Tschetschenen-Kämpfer war Tschatajev in russische Gefangenschaft geraten und dort gefoltert worden. Sein rechter Arm musste amputiert werden, seitdem heißt er in der Szene „der Einarmige“.

Regierung holte ihn
nach Österreich zurück

2009 geriet Tschatajev wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Er war in die Ukraine gereist, um seine Familie wiederzusehen. Dort wurde er aufgrund eines russischen Haftbefehls festgesetzt und sollte ausgeliefert werden. Demonstrationen dagegen fanden in Wien statt, die Republik forderte seine Rückführung. Mit Erfolg, der Tschetschene kam zurück nach Wien.

Und begann sich immer mehr zu radikalisieren. 2012 schließlich verschwand er von der Bildf­läche und schloss sich dem sogenannten Islamischen Staat (ISIS) in Syrien an. Der Staatsschutz führte ihn als „Foreign Fighter“. Von Syrien gelangte er in die Türkei und mietete sich mit den Attentätern in einem Haus im Istanbuler Stadtteil Fatih ein. Dort sollen die Anschläge geplant worden sein.

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