15 Jahre Haft

Chinas "Super-Bulle" muss ins Gefängnis

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Politkrimi um den entmachteten chinesischen Spitzenpolitiker Bo Xilai.

Im Skandal um den entmachteten chinesischen Spitzenpolitiker Bo Xilai ist dessen ehemaliger Vertrauter, Ex-Polizeichef Wang Lijun, zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wang, der die Affäre ins Rollen gebracht hatte, wurde am Montag von einem Gericht in der südwestchinesischen Stadt Chengdu der Bestechlichkeit, Rechtsbeugung, Fahnenflucht und des Machtmissbrauchs für schuldig befunden. Der ehemalige Polizeichef und Vizebürgermeister der Metropole Chongqing akzeptiere die Strafe und wolle keine Berufung einlegen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen.

Mit seinen Enthüllungen hatte der 52-Jährige im Frühjahr die größte Krise in der jüngeren Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas ausgelöst. In dem Politkrimi war der mächtige Parteichef von Chongqing, Bo Xilai, im März gestürzt worden. Die Partei ermittelt gegen ihn wegen "schwerer disziplinarischer Verstöße".

Zum Abschluss des nur zweitägigen Prozesses hatte die Staatsanwaltschaft vergangene Woche für ein mildes Urteil gegen Wang geworben. Begründet wurde dies damit, dass der Ex-Polizeichef wesentlich zur Aufklärung des Mordes an dem britischen Geschäftsmann Neil Heywood beigetragen habe und geständig sei.

Wang hatte sich im Februar in das US-Konsulat in Chengdu geflüchtet und Asyl beantragt, nachdem er die Aussage von Gu Kailai, der Ehefrau des Spitzenpolitikers Bo Xilai, gehört hatte, wonach diese den britischen Geschäftsmann Heywood ermordet habe. Später verließ Wang das Konsulat freiwillig und sagte in dem Fall aus. Gu wurde bereits zur Todesstrafe mit Aufschub verurteilt, was einer lebenslangen Haftstraße entspricht.

Wangs spektakuläre Flucht in das US-Konsulat im Februar war der Auftakt eines Skandals, der erhebliche Spannungen in der Führungsspitze des Landes offenbarte. Die Kommunistische Partei will bei ihrem Parteikongress, der voraussichtlich im kommenden Monat stattfindet, eine Reihe von Spitzenämtern neu besetzen. Bo galt ursprünglich als aussichtsreicher Kandidat für einen Sitz im Politbüro. Er wird seit Monaten offenbar an einem geheimen Ort festgehalten.


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