Kreml-Kritiker äußert sich vor russischen Journalisten in Berlin.
Der freigelassene Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski kann nach eigenen Angaben vorerst nicht nach Russland zurückkehren. Chodorkowski sagte am Sonntag vor russischen Journalisten in Berlin, der Grund dafür sei eine gegen ihn verhängte und noch gültige Geldstrafe in Höhe von umgerechnet gut 400 Millionen Euro.
Das bedeute, dass er bei einer Rückkehr in sein Heimatland womöglich nicht mehr ausreisen dürfe, sagte Chodorkowski laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax.
Die russische Opposition gegen Putin will der Ex-Milliardär jedenfalls nicht finanzieren. "Ich kenne meine finanziellen Verhältnisse derzeit nicht", meinte Chodorkowski. "Das Geld reicht mir zum Leben. Fußballvereine werde ich nicht kaufen."
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den früheren Ölmagnaten und Chef des inzwischen zerschlagenen russischen Öl-Konzerns Yukos am Freitag nach mehr als zehn Jahren Lagerhaft begnadigt. Chodorkowski wurde umgehend aus dem Gefängnis entlassen und reiste überraschend nach Berlin. Ein Sprecher Putins hatte am Samstag gesagt, der frühere Ölmagnat könne jederzeit wieder in seine Heimat kommen. Chodorkowski versprach nach eigenen Angaben in seinem Gnadengesuch an Putin, dass er sich nicht mehr in die russische Politik einmischen werde.