Mit Hilfe von Schmugglern wurden Bibeln uns Sensoren ins Land gebracht.
Eine christliche Hilfsorganisation hat nach einem Medienbericht fast zehn Jahre lang im Auftrag der USA in Nordkorea spioniert. Als Teil eines streng geheimen Programms habe die in mehr als 30 Ländern aktive Humanitarian International Services Group (HISG) christliche Missionare, Hilfsarbeiter und chinesische Schmuggler angeheuert.
Das berichtet die Enthüllungs-Website "The Intercept" unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen im Pentagon und ehemalige Mitarbeiter nach monatelangen Recherchen. "Wir hatten nichts in Nordkorea, null", erläutert ein Ex-Militär den Schritt.
In einer Art Testlauf seien Bibeln unter Winterkleidung versteckt nach Nordkorea geschmuggelt worden, wo religiöse Handlungen entgegen der kommunistischen Ideologie verboten sind. Da die Bibeln unter der Sachspende nicht entdeckt wurden, folgten Sensoren und Funkbaken. Ziel sei gewesen, Signale des nordkoreanischen Militärs zu stören und "nukleare Unregelmäßigkeiten" zu messen, heißt es in dem Bericht.
Finanziert worden sei das Programm mit rund 15 Millionen Dollar (13,6 Mio. Euro) über ein Anwaltsbüro im Staat Minnesota, eine Nonprofit-Organisation und eine Unternehmensberatung. 2012 sei das 2003 unter Ex-Präsident George W. Bush gestartete Programm schließlich eingestellt worden.