Nina Chruschtschowa hält am Freitag die Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen - in der ZiB2 macht sie eine düstere Voraussage.
Chruschtschowa war am Donnerstagabend bei Marie-Claire Zimmermann zu Gast, sie ist Professorin für Internationale Beziehungen und Urenkelin des legendären Kreml-Chefs Nikita Chruschtschow, der in der Kuba-Krise Anfang der 60er den USA klein beigeben musste.
In der ZiB2 nahm sich Chruschtschowa kein Blatt vor den Mund: So neige vor allem die USA zu einer reinen Schwarz-Weiß-Malerei, eine Einteilung in Gut und Böse, die niemanden etwas bringe.
Aber trotzdem: Mit Putins Russland könne man derzeit keine normalen Beziehungen aufnehmen, gleichzeitig kritisierte sie , dass es keine diplomatischen Versuche zur Beendigung des Krieges gebe. "Wenn ein Konflikt ausbricht braucht man mehr Diplomatie und nicht weniger, jetzt muss alles von Null aufgebaut werden."
Sie sei keine Politikerin und könne keine Lösungen vorschlagen. Jeder habe irgendwelche Ideen: "Russland China - und auch der ukrainische Präsident hat seine eigenen Vorschläge, die sehr weit auseinander liegen. Da braucht es mehr Diplomatie". Sie trat auch für direkte Verhandlungen zwischen USA, Europa, der Nato, Russland und der Ukraine ein.
Putin fühlt sich als Sieger
Putin sei vielleicht bereit, Zugeständnisse zu machen, aber keine großen, meint sie. Alle Ankündigungen, Russland zu schwächen, seien nicht eigetroffen. Er fühle sich als Sieger. "So lange Putin an der Macht oder am Leben ist, wird der Konflikt nicht wirklich beigelegt werden."