Gesundheitsdrama

Clinton: Blutgerinnsel hinter dem Ohr

01.01.2013

Das Blutgerinnsel im Gehirn hätte Hillary Clinton (65) das Leben kosten können.

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Das Gesundheitsdrama um die Ex-First-Lady und populärste Demokraten-Politikerin überschattet den Jahreswechsel in den USA: Nach einem früheren Sturz hatten Ärzte im New Yorker Presbyterian-Spital eine Thrombose in einer Vene zwischen der Schädeldecke und dem Gehirn nahe dem rechten Ohr mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT) entdeckt.

„Sie hatte Riesenglück, dass ihre Ärzte diese Folgeuntersuchung anordneten“, so Neurologe Brian Greenwald zu ABC-TV: „Das Gerinnsel hätte leicht eine lebensbedrohliche Situation herbeiführen können.“ Tochter Chelsea verließ am Montag sichtlich geschockt und besorgt die Klinik.

Hillary erhält Blutver-dünner, wird überwacht
Clinton erhält nun – unter ständiger Beobachtung – Blutverdünner bis zur Auflösung der Verstopfung, so Ärztin Lisa Bardack. Die im Jänner aus dem State Department ausscheidende US-Chefdiplomatin hätte beste Chancen auf eine vollständige Genesung. Es gäbe auch keinerlei Gehirnschäden, so Bardack. Über Hillarys Erkrankung wurde seit Wochen wild spekuliert.

Zum letzten Mal in der Öffentlichkeit wurde sie am 7. Dezember gesehen. Wegen einer Magenviruserkrankung sei sie in Ohnmacht gefallen und hätte sich eine Gehirnerschütterung zugezogen, hieß es. Kritiker beharrten, sie wolle Kongress-Hearings zum Skandal um den Botschaftermord in Bengasi (Libyen) schwänzen. Erst als das Skandalblatt National Enquirer über einen Krankenhausaufenthalt wegen „Gehirnkrebs“ berichtete, gaben die Clintons das Blutgerinnsel zu.

 

ÖSTERREICH: Wie lebensbedrohlich ist die Erkrankung?
Siegfried Meryn: Alle Blutungen, die das Gehirn betreffen, sind gefährlich, schließlich blockiert ein Gerinnsel den Blutfluss. Ganz entscheidend ist aber die genaue Lokation, welches Areal betroffen ist. Bisher ist ja nur bekannt, dass sich in einer Vene zwischen Schädel und Gehirn ein Blutpfropfen gebildet hat. Es scheint aber so zu sein, dass kein operativer Eingriff notwendig sein dürfte. Wie üblich wird medikamentös mit blutverdünnenden Mitteln die Auflösung des Gerinnsels versucht.
ÖSTERREICH: Werden bleibende Schäden auftreten?
Meryn: Eher nein. Der Umstand, dass sie bereits (1998) eine Thrombose hatte, hat mit der neuen Erkrankung nichts zu tun. Es ist wahrscheinlich, dass sie völlig genesen wird.

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