Voice Recorder bestätigt: Copilot steuerte den Airbus gegen eine Felswand.
Er verriegelte absichtlich die Tür. Leitete bewusst den Sinkflug ein. Und selbst als im hinteren Teil der Maschine die Passagiere des Airbus A-320 um ihr Leben schrien, blieb Andreas L. ungerührt stumm. Bis die Maschine beim Aufprall in den französischen Alpen in tausend Stücke zerbarst.
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Was vorerst nur eine fürchterliche Vermutung war, ist seit gestern schreckliche Gewissheit: Der Copilot der Germanwings-Maschine hat den Flieger willentlich gegen die Felswand gesteuert. Wer war der Mann, der für eine der schlimmsten europäischen Flugzeugkatastrophen sorgte?
Der 28-Jährige galt als begeisterter Pilot, begann schon als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Montabaur (Rheinland-Pfalz) mit dem Segelfliegen. „Das Fliegen war sein großer Traum“, erfuhr man in seinem Flug-Verein LBC Westerwald.
In Bremen lässt er sich ab 2008 von der Lufthansa zum Piloten ausbilden. Aber er muss seine Ausbildung mehrere Monate unterbrechen. „Er war psychisch labil“, sagt ein Bekannter der Passauer Neuen Presse. Im September 2013 ist Andreas L. trotzdem am Ziel: Germanwings stellt ihn als Piloten ein. Er absolviert 630 Flugstunden.
Der 28-Jährige lebt bis zuletzt bei seinen Eltern in Montabaur, hat aber auch eine Wohnung in Düsseldorf. Er treibt Sport (Marathon, Triathlon), diskutiert im Internet über Flugzeugtechnik, lässt sich im Sonnenuntergang vor der Golden Gate Bridge fotografieren.
Fest steht: Andreas L. dürfte seine Tat kaltblütig geplant haben. Er agierte konzentriert, ruhig. Nachdem er den Kapitän aus dem Cockpit ausgesperrt hatte, sprach er kein Wort mehr. Atmete stattdessen ganz ruhig weiter. Und schickte 149 Menschen in den Tod. Dana Müllejans