Zwei Patienten aus den USA und Japan in Wuhan gestorben
Nach dem Ausbruch des Coronavirus sind in China die ersten ausländischen Todesopfer bestätigt worden. Wie die US-Botschaft in Peking am Samstag mitteilte, kam ein mit dem Virus infizierter 60-jähriger US-Bürger in der besonders schwer betroffenen Stadt Wuhan am 6. Februar ums Leben. Welches Geschlecht das Opfer hat, ließ die Botschaft offen.
Auch ein Japaner starb in Wuhan, wie das japanische Außenministerium mitteilte. Demnach handelte es sich um einen Mann in seinen 60ern, bei dem eine Infektion mit dem Virus vermutet wurde. Der Patient habe an einer schweren Lungenentzündung gelitten.
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das Virus stieg bis Samstag erneut kräftig an. Die Zahl der Patienten, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, kletterte innerhalb eines Tages um 3.399 auf 34.546. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking mit.
Die neu nachgewiesenen Infektionen nahmen damit im Vergleich zum Vortag wieder zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Tagen leicht zurückgegangen waren. Auch die Zahl der Toten legte erneut deutlich um 86 auf 722 zu. Allein die Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Metropole Wuhan ausgebrochen war, meldete 81 neue Todesopfer. Außerhalb von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern über 270 weitere Fälle.
Rückholaktion
Für das Wochenende ist eine neuerliche Rückholaktion von Österreichern aus der chinesischen Coronavirus-Krisenprovinz Hubei geplant. Es handelt sich um sechs Personen. Die Aktion erfolgt in Zusammenarbeit mit Großbritannien. Die Reise führt dieses Mal von Wuhan nach Großbritannien, dann nach Berlin und schließlich nach Wien, teilte Außenamtssprecher Peter Guschelbauer am Freitag der APA mit. "Es handelt sich um einen Kärntner und seine Frau sowie um eine Frau mit drei Kindern", sagte der Ressortsprecher.
Der Abflug der Maschine sei für Sonntagfrüh (Ortszeit) in Wuhan geplant. Es könne aber natürlich zu Verschiebungen kommen. "Der Flug von Wuhan wird mit der britischen Regierung durchgeführt. Deshalb fliegt die Maschine zunächst nach Großbritannien." Weil es am geplanten Landeort aber nur beschränkte Start- und Landeslots gebe, würden die Österreicher dann mit mitreisenden Deutschen in der Folge nach Berlin-Tegel gebracht. Auch Deutschland will etwa 20 in der Krisenregion verbliebene Staatsbürger ausfliegen, die möglicherweise ebenfalls mit der britischen Maschine am Sonntag mitgenommen werden.
Die Tyrol Air Ambulance würde schließlich für die Österreicher den Transport nach Wien übernehmen. Im Außenministerium geht man davon aus, dass mit diesem Transport alle Österreicher aus der von 2019-nCoV besonders schwer betroffenen chinesischen Provinz die Region verlassen haben. Von den übrigen Flugdestinationen Chinas gebe es reguläre Flugverbindungen.
64 Infizierte auf Schiff
Unterdessen ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen an Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama um drei auf 64 gestiegen. Das teilte das japanische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Eine Person befinde sich in einem kritischen Zustand. Neben den bisher bekannten Fällen seien zwei Amerikaner und ein Chinese positiv getestet und in Krankenhäuser gebracht worden. Die Quarantäne der "Diamond Princess" mit rund 3.700 Passagieren und Crew-Mitgliedern gilt laut japanischen Behörden vorläufig bis 19. Februar.
Die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong verstärkte am Samstag ihre Bemühungen, eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Behörden verhängten eine Pflicht-Quarantäne für alle Reisenden vom chinesischen Festland. Demnach müssen Hongkonger, die aus China zurückkehren, für 14 Tage zuhause bleiben. Andere Besucher können die Zeit in Hotels absitzen. Mit Tracking-Armbändern soll demnach überprüft werden, ob die Quarantäne eingehalten wird. Wer gegen die Bestimmungen verstößt, kann zu einer sechsmonatigen Haftstrafe und einer Geldstrafe verurteilt werden.