Kreuzfahrt-Drama
"Costa" erreicht den Hafen von Mahe
29.02.2012
Kreuzfahrtschiff auf den Seychellen angekommen - Österreicher wohlauf.
Das havarierte Kreuzfahrtschiff "Costa Allegra" lief in den Hafen der Seychellen-Hauptinsel Mahe ein. Gegen 6.30 Uhr MEZ war es von der Insel aus zu sehen. Etwas später trafen die ersten Boote mit Koffern der Passagiere am Kai des Hafens von Victoria ein. Gegen 8.00 Uhr MEZ begann das Andockmanöver. Die Passagiere standen an Deck. Das Andockmanöver dauerte etwa zwei Stunden. Im Hafen von Mahe hatten sich Fernsehteams aus aller Welt in Stellung gebracht.
Österreicher wohlauf
Die Passagiere aus Italien verließen das Schiff als erste, die 97 Österreicher an Bord waren als nächstes an der Reihe. 37 Österreicher werden noch heute den Rückflug antreten, wie ÖSTERREICH erfuhr. Das Flugzeug mit den Heimkehrern soll am Freitag gegen 8 Uhr in Wien-Schwechat landen.
60 Österreicher nahmen das Angebot der Reederei an und verbringen noch einige Tage in einem Hotel auf den Seychellen. Kein Österreicher sei beim Brand des Kreuzfahrtschiffes verletzt worden, sagte der österreichische Konsul in Nairobi, Michael Kratzer.
Das Rote Kreuz hat im Hafen Zelte aufgebaut, um die Passagiere versorgen zu können. "Wir sind hier, um Wasser und psychologische Unterstützung anzubieten, weil die Passagiere sich in einer sehr stressigen Situation befanden", sagte eine Rot-Kreuz-Mitarbeiterin.
Vom Horror-Schiff ins Paradies
Die Horror-Fahrt des manövrierunfähigen Schiffs ist vorbei, für die Passagiere endet sie direkt im Seychellen-Paradies. Die 1.049 Passagiere, darunter 97 Österreicher, werden im Fünf-Sterne Luxus-Resort Ephelia auf der Seychellen-Hauptinsel Mahé untergebracht.
Nach einer vier Tage langen Irrfahrt ohne Strom, Toilette, Klimaanlage und ausharren auf den Decks, geht’s jetzt direkt ins Luxus-Hotel: Weiße Sandstrände, Pools, Palmen und Cocktails inklusive, ein versöhnliches Ende.
Von den 97 Österreichern, größtenteils Kärntner, wurde keiner verletzt: „Niemand ist zu Schaden gekommen“, bestätigt Außenamts-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal: „Michael Kratzer, unser Konsul aus Nairobi, ist bereits vor Ort und wird unsere Leute empfangen.“
Für die Passagiere könnte das Unglück sogar zu einem Gewinn werden: Die Kosten für das Luxus-Resort auf den Seychellen übernimmt natürlich die Reederei, auch die Kosten für die Rückflüge. Außerdem bietet die Betreibergesellschaft des Schiffs jedem Passagier 11.000 Euro Schadenersatz an, eine stolze Summe. Für die Traumschiff-Kreuzfahrer heißt es somit: Ende gut, alles gut.