1.049 Menschen an Bord

Brand auf Schwester- Schiff der Concordia

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Das Feuer brach im Motor- Raum der "Costa Allegra" vor den Seychellen aus.

An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Costa Allegra", einem Schwesterschiff der am 13. Jänner vor der toskanischen Insel Giglio havarierten Luxusliner Costa Concordia, ist es zu einem Brand gekommen. Die "Costa Allegra" befand sich vor den Seychellen, 400 Meilen vom Festland entfernt, als der Brand ausbrach, so erste Berichte. Die Flammen wurden gelöscht, niemand wurde verletzt. An Bord befanden sich 1.049 Passagiere.

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Feuer im Motorraum
Der Brand entwickelte sich im Motorraum der Costa Allegra, die sich zu diesem Zeitpunkt 20 Meilen von Alphonse Island entfernt befand, teilte die italienische Reederei Costa Crociere, Betreiber des Kreuzfahrtschiffes, mit. Das Schiff habe Alarm geschlagen, die Mannschaft konnte selbst die Flammen löschen. Das System zur Brandbekämpfung habe bestens funktioniert. Der Costa Allegra sei ein Tankschiff zu Hilfe gekommen.

An Bord befanden sich 636 Passagiere verschiedener Staatsangehörigkeit und 413 Crewmitglieder. Das Schiff war am Samstag von Diego Suarez abgefahren und fuhr in Richtung des Hafens Victoria (Mahe/Seychellen). Die Ankunft dort war für morgen, Dienstag, geplant.

Der Moment, als die Überlebenden fliehen



Erinnerungen an Costa Concordia-Unglück

Erst vor sieben Wochen war das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia mit 4.200 Personen an Bord vor den Küsten der toskanischen Insel Giglio havariert. 25 Personen kamen ums Leben, weitere sieben werden noch vermisst. An Bord befanden sich 77 Österreicher, die sich retten konnten.

Costa Crociere teilte mit, dass als Vorbeugungsmaßnahme Generalalarm an Bord ausgerufen worden sei. Einige Schlepper hätten bereits den Luxusliner erreicht, um die Lage an Bord zu überprüfen. Alle Passagiere seien wohlauf, teilte die in Genua beheimatete Kreuzfahrtgesellschaft mit.

Altgedient

Die 188 Meter lange und 28.597 Tonnen schwere Costa Allegra ist seit 1992 bei Costa im Einsatz. Das Schiff mit acht Decks zählt 399 Kabinen und kann bis zu 1400 Personen an Bord haben. Der Brand an Bord der Costa Allegra ist ein weiterer harter Schlag für Costa Crociere nach dem Unglück vor der Insel Giglio. Die Aktien von Costa Crocieres Mutterkonzern, der US-Reederei Carnival Corporation, meldeten Montagnachmittag an der Börse in New York deutliche Kursverluste.

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Schweres menschliches Versagen seitens des Kapitäns könnte nach Angaben des Eigners der "Costa Concordia" zur Havarie des Kreuzfahrtschiffes geführt haben.

"Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben", teilte die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere mit.

Sie ging damit auf Distanz zu Kapitän Francesco Schettino, der das Schiff mit mehr als 4.200 Menschen an Bord am Freitagabend zu dicht an die Insel Giglio vor der toskanischen Küste gesteuert haben soll, wo es auf einen Felsen lief und leckschlug.

Bergungsmannschaften setzten unterdessen am Montag in der Früh die Suche nach den noch vermissten Passagieren und Besatzungsmitgliedern fort.

Mehr als zwei Tage nach dem Kentern des Schiffes wurden immer noch 15 Menschen vermisst.

Unterdessen wurde auch mit den Vorbereitungen für ein Leerpumpen der Öltanks der "Costa Concordia" begonnen.

Die niederländische Bergungsfirma Smit sei vom Eigner und dem Versicherer des Kreuzfahrtschiffs mit den Pumparbeiten beauftragt worden.

Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Es sehe so aus, als seien die Entscheidungen des Kapitäns in der Notsituation nicht den üblichen Regeln von Costa Crociere gefolgt, erklärte die Reederei.

Zugleich wurde der Vorwurf einiger Passagiere zurückgewiesen, dass bei der Evakuierung in der Nacht auf Samstag nicht genügend Schwimmwesten zur Verfügung gestanden hätten. An Bord hatten sich auch 77 Österreicher befunden, die alle unverletzt davonkamen.

Dem Kapitän droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Berichten zufolge soll er das Schiff so dicht an die Insel herangesteuert haben, um Touristen im Hafen mit dem Signalhorn grüßen zu können.

Die Kreuzfahrtgesellschaft ging in ihrer Erklärung nicht weiter auf die Vorwürfe ein.

Einzelheiten zum Hergang des Unglücks erhofft man sich von der Auswertung der Blackbox des Schiffes, die ähnlich wie in Flugzeugen Kommunikation auf der Brücke und Steuerbefehle aufzeichnet.

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